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Werbefreiheit entstand der Konkurrenzkampf, in dem manche er¬
schlaffte Kraft unterlag. Keine Reform geht eben für einzelne ohne
Nachteile ab. Aber auf der Steiufchen Städteordnung beruht die
großartige Entwicklung der Städte im 19. Jahrhundert. In
ihnen wuchs wieder wie zur Zeit der Hanfe ein selbstbewußtes und
arbeitsfreudiges Geschlecht heran, das bei der Hebung des deut¬
schen Wirtschaftslebens im 19. Jahrhundert in hervorragender Weise
tätig gewesen ist.
e) Das Heerwesen.
Eine der durchgreifendsten Reformen endlich betraf die Armee.
Auch daran nahm Stein lebhaften Anteil; die Seele derselben aber
war Scharnhorst, der Sohn eines Landwirts im Hannoverschen.
Wer den Mann in der unscheinbaren Kleidung und der nachlässigen
Haltung einhergehen sah, ahnte nicht die Größe seines Geistes.
Er war selbstlos und anspruchslos in allem, eine in sich gekehrte
Natur, ein großer Schweiger ähnlich wie Moltke; aber in ihm
lebte ein fester Wille, ein großer, immer schaffender Geist, eine
hohe, edle Gesinnung. Längst genoß er als der Gelehrte und
Schriftsteller unter den Offizieren einen anerkannten Ruf. Ihn
berief der König, dessen Vertrauen er wie kein anderer besaß, 1807
zum Vorsitzenden einer Kommission, die sich mit der Reorganisation
des Heerwesens zu befassen hatte. Wohl begegnete er darin mit
seinen Anschauungen dem starken Widerstande etlicher Mitglieder;
aber zuletzt drang er mit seinen Reformvorschlägen doch durch. In
Neidhart) von Gneifenan fand er einen trefflichen Mit¬
arbeiter. Außer diesem haben seine Ideen ganz besonders verwirk¬
lichen helfen der tapfere von Grolmann, Boyen, der die
Heeresverfassung nach Scharnhorsts Tode weiter ausbaute, und
Karl von Clansewitz, der gelehrte Militärschriftsteller.
Das Reformwerk knüpfte an die Erfahrungen des Jahres
1806 an. Nach strenger Untersuchung wurden die feigen und für
schuldig befundenen Offiziere bestraft und ihrer Stellen enthoben
und so die unfähigen Kommandeure aus dem Heere entfernt.
Gleichzeitig kamen veraltete Einrichtungen in Wegfall. Die Sol¬
daten erhielten bessere Waffen und zweckmäßigere Kleidung. Der
Zopf wurde ihnen genommen. Ein wesentlicher Fortschritt trat
in der Behandlung der Soldaten ein. Gueiseuau warf die Frage
auf, ob diese auch ferner den Trieb zur Pflichterfüllung im Holze
statt im Ehrgefühl suchen wollten. Bald darauf — 1808 -- ge¬
währte eine königliche Verordnung die „Freiheit des Rückens";