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aus dem trauten Heim und dem Kreise derer, die in Verehrung an
ihnen hingen, schwer. So oft die Zeit und die Pflicht es gestatteten,
wurden die alten Beziehungen erneuert, wurde auch wiligrad wieder
aufgesucht, besonders als die Herzogin anfing zu kränkeln. In wili¬
grad fand sie die notwendige Ruhe; aber trotz der sorgfältigsten Pflege
sollte sie das Schloss lebend nicht wieder verlassen. 21m JO. Juli J908
raubte der unerbittliche Tod dem Herzoge die treue Lebensgefährtin,
zu früh für den trauernden Gatten, zu früh für das Land Braun¬
schweig. In Doberan fand sie ihre letzte Ruhestätte.
So steht nun der Herzog wieder einsam inmitten feiner vielen ihm
als Regent von Braunschweig erwachsenen pflichten, mit denen er es
in gewohnter weise sehr ernst nimmt. Sein strenges Gerechtigkeits-
und Pflichtgefühl, fein wohlwollendes, freundliches, offenes Wesen,
feine unermüdliche Tatkraft und fein großes Interesse für des Landes
Wohlfahrt haben ihm auch im Lande Braunschweig die herzen der
Bevölkerung geöffnet, so daß Stadt und Land wieder hoffnungsfroh
der Zukunft entgegen sehen.
A. Sattler.