1905 
1906 
1908 
Okt. 
28.Dez. 
1910 
Mai 
Okt. 
1911 
1911-1912 
- 233 — 
-Rückzug auf Charbin. (Russen: Alexejew, Kuropatkin, Linewitsch;. 
Japaner: Kuroki und Oyama). 
Beginn des Seekrieges (Febr. 1904) durch verschiedene Zu¬ 
sammenstöße der beiden Flotten bei Port Arthur und Wladiwostok. 
(Russen: Skrydlow, Makarow-, Japaner: Kamimura.) Eroberung Port 
Arthurs (Januar 1905). 
Vernichtung der Baltischen Flotte der Russen unter Rosch- 
destwensky (engl. Fischerflotte bei Hüll!) bei Tsuschima in der 
Koreastrasse (Mai 1905) durch Admiral Togo. 
Beginn der Friedensverhandlungen auf Präsident Roose- 
velts Anregung im Aug. 1905. Friede zu Portsmouth (Ver. Staaten). 
Japans Vorherrschaft in Ostasien. Sein unberechenbarer Einfluss 
auf die weitere Gestaltung der Verhältnisse Ostasiens. Für Russ¬ 
land nach furchtbaren Niederlagen zu Wasser und zu Lande ein 
verhältnismässig günstiger Friedensschluss. 
Eine Folge des Krieges für Russland sind die wachsenden Gärungen im 
Innern, die sich zu einer allgemeinen Revolution entwickeln. Gewaltige 
Aufstände in allen Gressstädten. Unterwerfung durch Waffengewalt^ 
Die Reichsduma (Volksvertretung). Wiederholt aufgelöst. 
Auflösung der Personalunion zwischen Schweden unil Norwegen auf Ver¬ 
langen des norwegischen Volkes. König Haakon von Norwegen. 
April. Gewaltiger Ausbruch des Vesuv. Zerstörung San Franziscos durch 
Erdbeben. 
Politische Spannung zwischen England, Frankreich und Deutschland in 
der Marokkotrage. Frankreich sucht seinen Einfluss in Marokko zu 
vergrößern. Schädigung deutscher Interessen. Internationale Kon¬ 
ferenz in Algeciras (bei Gibraltar) zur Beilegung der Streitigkeiten.. 
Marokkos Selbständigkeit wird anerkannt. 
König Karl I. und der Kronprinz von Portugal werden ermordet- 
Manuel II. (geb. 1889) wird König. Vorherige Diktatur unter Castro 
und Franco. Langjährige politische Kämpfe zwischen den Regeneradores- 
(konservativ) und den Progressistas (liberal). 
Die Balkanwirren, die seit Jahrzehnten Europa in Spannung halten, führen 
zu erheblichen politischen Verschiebungen. Bulgarien wird unter 
Ferdinand I. ein Königreich. Bosnien und Herzegowina werden 
an Österreich angegliedert, Kreta an Griechenland. In Serbien 
wütet ein Volksaufstand. Die Türkei erhält eine Verfassung. 
Ein furchtbares Erdbeben zerstört Messina und eine Reihe Städte an 
der Westküste Calabriens. 
Nach Eduards Tode wird Georg V. König von England. 
Revolution in Portugal. König Manuel flieht. Einführung der 
Republik. 
Nach langwierigen Verhandlungen in der Marokkoangelegenheit (Kiderlen- 
Wächter —Cambon) einigen sich Deutschland und Frankreich dahin, 
dass Deutschland seine Interessen an Marokko aufgibt und dafür 
durch Gebietserweiterungen in Kamerun und Frankreich entschädigt 
wird. Vergrößerung der feindseligen Stimmung zwischen England 
und Deutschland, die beinahe zum Kriege führt. 
Einjähriger Krieg zwischen Italien und (1er Türkei um den Besitz, 
von Tripolis und Cyrenaika in Nordafrika. Die Italiener 
beginnen den Krieg durch den Einfall in Tripolis. Langwieriger