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Fortbildungsschulen errichtet, um der männlichen Jugend nach dem Austritte
aus der Schule Gelegenheit zu geben, ihr Wissen zu vertiefen und zu be¬
reichern. In den Städten entstanden Fachschulen für Handwerker und
Schiffer, Kaufleute, Landwirte, Bauleute und Techniker. Alle diese Bildungs¬
stätten durften sich der Gunst des Herzogs und seiner Regierung erfreuen.
4. Reiche Mittel verwendete Herzog Friedrich I. mit echt fürstlicher Frei¬
gebigkeit auf das Hoftheater und die Hofkapelle zu Dessau. Die Bildhauer¬
kunst schmückte die Plätze und Straßen unserer Städte mit herrlichen Denk¬
mälern, die uns erinnern an Deutschlands große Zeit und an alle die
Männer, deren Gedächtnis der Nachwelt unverloren bleiben soll. Die Bau-
Fig. 10. Das Herzogliche Palais zu Dessau.
kirnst erfreute uns mit prächtigen Gebäuden. Bald nach dem Tode Herzog
Leopolds erfuhr das Residenzschloß zu Dessau einen umfassenden Umbau.
Es wurde mit einem besonderen Treppenhause versehen, für welches der
berühmte Friedrichsbau am Heidelberger Schlosse als Vorbild diente. In
dem obersten Giebelfelde befindet sich eine Nachbildung des bekannten
Krötenringes (Fig. 11). Zehn Jahre später wurde dem Erbprinzlichen
Paare. ein neues Heim in der Kavalierstraße zu Dessau erbaut. Nach
Gottes Ratschluß sollte freilich diese irdische Wohnstätte von dem nicht
mehr bezogen werden, für den sie bestimmt war. Allzufrüh und fern der
Heimat wurde Erbprinz Leopold von hinnen gerufen. Seit 1889 wohnt
und waltet unser jetziges Herzogspaar in dem stilvollen Palais zu Dessau.
Dem Prinzen Eduard und seiner Gemahlin Luise wurde für ihr stilles,
häusliches Glück in der Kaiserstraße zu Dessau eine behagliche Stätte ge-