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welches vielleicht nur den kommenden Geschlechtern auf¬
gehen, und, wie wir glauben und hoffen, sie beglücken soll!
Die Königin schrieb einmal: ,,Wenngleich die Nachwelt
meinen Namen nicht unter den Namen der berühmten
Frauen nennen wird, so wird sie doch, wrenn sie die Leiden
dieser Zeit erfährt, wissen, was ich durch sie gelitten habe,
und sie wird sagen: Sie duldete viel und harrte aus im Dulden.
Dann wünsche ich nur, daß sie zugleich sagen möge: Aber
sie gab Kindern das Dasein, welche besserer Zeiten würdig
waren, sie herbeizuführen gestrebt und endlich sie errungen
haben." —
Sie hat sie nicht erlebt, die Morgenröte einer bessern
Zeit, darum trauern die, welche ihrem Herzen nahe standen,
und was auch Großes geschehen möge, wir betrauern uns, daß
wir es nicht mit ihr erlebt haben: denn sie hätte unsere Freude
erhöht und den Gütern, die errungen werden können, allein
den höchsten Wert verliehen!
Piango la sua morte e la mia vita -—a)
Petrarca.
So klagt mit dem Dichter ein jedes Herz, das ihr treu
ergeben war. Aber die mit dem Siegespanier in den Schlach¬
ten dieses heiligen Kampfes Gefallenen, ihre Krieger, schön
ist ihr Los! Sie wird in den ewigen Wohnungen ihnen ent¬
gegen treten! Sie wird die Siegespalme und den Lorbeer¬
kranz ihnen reichen! Denn, was das Ziel ihres Lebens ge¬
wesen, daß das Recht nicht untergehen soll auf Erden, sie
haben es errungen! —
Geschrieben im Monat Februar und März 1814.
x) „Ich beklage ihren Tod und mein Leben.“ —
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