Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 3)

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der Ehrenbergcr Klause. 
Vater. — Voll Verwundrung fragte der Klw- ^ 
fürst: ob er denn wirklich noch einen Vater habe? 
Als der Greis es bejahrte, stieg Moritz vom. 
Pferde und ging in das ihm gezeigte Haus, wo er 
des Greises Vater, wie ein Kind 'in einer Mulde 
liegend fand und ihn mit 50 Rthlr. beschenkte. 
Sobald Moritz zu Passau anlangte, nahmen die 
Verhandlungen ihren Anfang. Allein obgleich 
Karl geschlagen war, ia selbst beinahe gefangen 
ward — obgleich die Franzosen Lothringen behaup¬ 
teten und der Markgraf von Brandenburg-Kulm¬ 
bach die schrecklichsten Verwüstungen zu Frankfurt, 
während des Kongresses, anrichtete, — wollte doch 
Karl in keine Vergleichs-Bedingungen sich fügen. 
Erst nachdem Ferdinand ihm zu Villach per¬ 
sönlich die dringendsten Vorstellungen gethan und 
Moritz sogar den Feldzug mit Frankfurts Belage¬ 
rung (17Juli) wieder eröfnet hatte, kam der be¬ 
rühmte Passauer Vertrag zu Stande (2., 
Aug. 1552) wodurch der Landgraf von Hessen 
persönliche, das protestantische Deutschland 
aber kirchliche Freiheit und Sicherheit erhielt. 
Den Tag nach Abschluß des Vertrags gab Mo¬ 
ritz seiner Gemahlinn davon Nachricht mit dem be¬ 
deutendem Beisatz: „Got geb, das es ge¬ 
halten werdt!" Auch sprach er in dem Briefe 
noch von einem „trüb (trüben) Wetter" das 
er hclffen müsse „klar machen." Wahrschein¬ 
lich verstand er darunter einen Heerzug gegen die 
Türken, welchen er, im Passauer Vertrage, dem 
Römi-,
	        
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