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Einstein ist nur noch weniges Gemäuer vorhanden; aber wir
Faunen über den mächtigen Felsblock, auf dem die Burg sich
Erhob. Bester erhalten ist Neu-Winstein. Über einen halb
verschütteten Graben führt der Weg in den Hofraum. In der
Mitte des Hofes erhebt sich der stolze Herrenbau. Die schön
gehauenen Steine sind so kunstvoll in den Felsen gefügt, daß man
Eaum sieht, wo der Felsen aufhört und die Mauer beginnt. Dar
Dach und der Fußboden sind zwar längst eingestürzt; aber die vier
Mauern ragen noch zwei Stockwerke hoch empor. Durch die Fenster-
^vgen hat man eine herrliche Aussicht auf die dunklen Wälder in
^er Nähe und auf die lieben elsässischen Fluren in der Ferne.
Da wo jetzt Brombeerstauden am Boden wuchern und immer-
Srüner Efeu an den Wänden rankt, hauste einst ein mächtiger
^ittergeschlecht. Man nannte sie die Herren Eckbrecht von Dürck-
heim. Die Wälder und Felder im weiten Umkreis waren ihr Eigen¬
em. Wie stattlich schauten damals die Burgen in das Tal
hinab! Auf hohem Turme stand der Wächter und spähte nach dem
8eind. Im Rittersaal hielten die Herren ihre festlichen Gelage;
unten im Kellerraum der Burg schmachteten die Gefangenen. Sv
banden die Burgen jahrhundertelang auf dem Berggipfel, bis
endlich die Heere Ludwigs XIV. von Frankreich, die das gesegnete
Elsaß verwüsteten, im Jahre 1676 auch vor Winstein kamen. Di«
Burgen sielen dem Feinde in die Hände und wurden geplündert
Un^, in Brand gesteckt, », Förster.
16. Schloß Lichtenberg.
Zum alten Hanauerlande gehörten der Kanton Buchsweiler
Und einige Ortschaften der Kantone Zabern, Hochfelden und Nieder-
brvnn. Buchsweiler war der Mittelpunkt desselben. Im ganzen
UNlsaßte die Herrschaft nahe an hundert Städtchen und Dörfer; e»
Üchörten auch einige Gebiete über dem Rhein bei Kehl dazu.
Die Landschaft erhielt ihren Namen von den Grafen von
hanau-Lichtenberg. den Herren des Landes. Der Stammsitz der-
selben war das Schloß Lichtenberg, das zwei Stunden von Buchs-
Keiler entfernt in den Vogesen liegt. Diese Burgfeste wurde vor
siebenhundert Jahren erbaut; die Grafen residierten teils hier.
ieils in Buchsweiler. Auf dem Schloß Lichtenberg konnte es ihnen
kohl gefallen, da man hier eine wunderschöne Aussicht genießt.