250 
Osten, Wittow im Norden. Der Kern der Insel liegt im Südwesten. 
Es ist eine hügelige Landschaft. Ihr höchster Punkt ist der Rugard 
(100 Mtr.). Von seinem Gipfel, sowie von dem Jagdschloß des 
Fürsten von Putbus in dem Granitzwalde sieht man die ganze Insel 
wie eine Landkarte vor sich ausgebretet. 
Der Boden der Halbinsel Mönchgut ist hügelig und fruchtbar. 
Die Wiesen sind zur Viehzucht ausreichend. Die Bewohner Mönchguts 
halten fest an alter Sprache, Sitte und Tracht. Ihre Kleidung ver⸗ 
fertigen sie aus „selbstgemachtem“ Zeuge; sie ist meist schwarz, mit 
rothem Futter. Die Strümpfe sind blaͤu— 
Jasmund hängt mit dem Hauptkörper der Insel durch die „schmale 
Heide“ zusammen. Hart am Meere erhebt sich fast senkrecht das Kreide—⸗ 
gebirge Stubbenkammer, welches mit der Herthaburg (160 Mtr.) 
und dem Königsstuhl (130 Mir.) der Halbinsel ein gebirgiges Aus— 
sehen gibt. Auf Jasmund befindet sich ein herrlicher Buchenwald, die 
Stubnitz. In diesem Walde ist der Herthasee, auch der schwarze 
See genannt. Hier soll in alter Vorzeit die Verehrung der Gottin 
Hertha stattgefunden haben. 
Durch die Schabe ist Jasmund mit Wittow verbunden. Diese 
Halbinsel ist sehr fruchtbar; nur Bäume fehlen ihr, weil die heftigen 
Winde dieselben nicht aufkommen lassen. Die nördlichste Spitze von 
Wittow ist das Vorgebirge Arkona (804 Mir.) mit einem sehr schönen 
Leuchtturme. 
Rügen ist das Ziel vieler Reisenden. Was dieselben besonders 
anzieht, ist der bunte Wechsel in der Landschaft. Da findet man üppige 
Saaten, rauschende Wälder, tiefe Seen und hohe Felsen, rings um⸗ 
geben vom Meere, das hier namentlich gute Seebäder bietet. 
77. Die Provinz Brandenburg. 
724 DMeilen, nahe an 3 Mill. Einwoͤhner. 
Die Provinz grenzt im Norden an Mecklenburg und Pommern; 
im Osten an Preußen (Westpreußen), Posen und Schlesien; im Süden 
an die Provinzen Schlesien und Sachsen; im Westen an Sachsen, das 
Herzogthum Auhalt und die Provinz Haunover. Sie ist das Stamm⸗ 
land und der Mittelpunkt des Staates; in ihr liegt Berlin, die Haupt⸗ 
stadt des Landes und die erste Stadt Deutschlands. 
Brandenburg bildet einen Theil der großen norddeutschen Tiefebene. 
Die Provinz ist aber keineswegs ganz ben; wir finden in ihr die 
beiden Landrücken, welche sich durch den östlichen Theil Niederdeutsch⸗ 
lands hinziehen. Den nörblichen Landrücken durchbricht die Oder. 
Oestlich von diesem Strome liegt das sandige Hshenland der Neu— 
mark, meist mit großen Waldungen bedeckt. Westlich von der Oder 
breitet sich bis zur Havel das fruchtbare Höhenland der User, 
mark aus. Auf der rechten Seite der Havel setzt sich der Höhenzug 
in der mecklenburgischen Seenplatte weiter fort; auf deren süd⸗ 
licher Abdachung die Priegnitz liegt. 
Der südliche Landrücken bildet in Brandenburg den Lausitzer 
—W
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.