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Kaiser Wilhelms des Großen Lebensweise und Tod.
Kaiser Wilhelm der Große war 64 Jahre alt, als er zur
Regierung kam. Er war bis in sein hohes Alter immer sehr
fleißig. Seine Minister mußten ihm täglich über alles berichten,
was im Lande geschah. Um 12 Uhr mittags marschierte stets
die Wache am Schlosse vorüber. Jedesmal trat der Kaiser ans
Fenster. Gewöhnlich standen viele Leute auf der Straße. Die
schwenkten die Hüte und riefen: „Hurra!" Darüber freute sich
der Kaiser sehr.
Kaiser Wilhelm der Große lebte sehr einfach. Er schlief
stets in einem Feldbette. Im Essen und Trinken war er sehr
mäßig. Kaiser Wilhelm war ein rechter Soldat. Vom frühen
Morgen bis zum späten Abend trug er die Uniform. Gegen
jeden Menschen war er milde und freundlich. Alle liebten den
guten Kaiser. Noch kurz vor seinem Tode sagte er: „Ich habe
keine Zeit, müde zu sein." Kaiser Wilhelm der Große starb
am 9. März 1888. Er ist beinahe 91 Jahre alt geworden
Im ganzen Lande herrschte tiefe Trauer. An den Häusern
wehten umflorte Fahnen.
Kaiserin Augusta.
Die Großmutter unseres Kaisers war die Kaiserin Augnsta.
Sie war die Tochter des Großherzogs von Sachsen-Weimar.
Die Kaiserin Augusta war sehr wohltätig. In Berlin ließ sie
das Augusta-Hospital erbauen. Häufig besuchte sie hier die
Kranken und tröstete sie. Unter ihrem Schutze entstanden in
Berlin Volksküchen. In diesen wird für billiges Geld gutes
Essen verabreicht. Die Kaiserin Augusta gründete auch den
„Vaterländischen Frauenverein". Dieser Verein unterstützt im
Frieden Arme und Notleidende. Zur Zeit des Krieges pflegt er die
Kranken und Verwundeten. Im Jahre 1888 erlebte die Kaiserin
Augusta viel Trauer. In diesem Jahre starben ihr Gemahl und
ihr Sohn, der Kaiser Friedrich. Sie starb 1890. Die
Kaiserin Augusta hatte sich zur Lebensaufgabe gemacht: „Tränen
zu stillen, Wunden zu heilen und Kummer zu lindern."
58re§[. Genossenschafls-Buchdr,, E. G. m. b. H.