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Den^ Gipfel des Berges zierte im Mittelatter ein festes Schloß, die
„Siegeburg genannt, unter dessen Schutz die Stadt Segeberg gegründet wurde.
Der deutsche Kaiser Lothar ließ es auf Vicelins Rat im Jahre 1135 erbauen,
um die holstemische Grafschaft gegen die in Wagrien wohnenden Wenden zu
SSti.pS welches in der Geschichte unseres Landes eine
so wich ige Rolle gespielt hat,**) wurde wahrend des dreißigjährigen Krieges von
den Schweden zerstört und in eine Ruine verwandelt. Auf dem Berge bat man
eine weite Jusjicht; man sann die Türme von Lübek in einer Entfernung von
rn ^ f1} et J,e 2-ürme von Hamburg in einer Entfernung von
bZ km sehen An die frühere malerische Krönung des Berges erinnern aber nur
einige umherliegende Mauerbrocken und die Reste des sagenhaften Schloßbrunnens,
der tief m das Gestein hinabführt.***) ^ S '
Die Hüttener Berge.
Wenn wir mit der Eisenbahn von Rendsburg nach Schleswig fahren, so
erblicken wir östlich eine Höhenkette, welche sich plötzlich aus der öden Heideebene
emporhebt. Dieses scharf ausgeprägte Hügelland nennt man die „Hüttener Berge".
~ier . »nme H ü 11 e n , der von ehemals hier Gelegenen Glashütten herstammt,
bezeichnete früher ein adeliges Gut, welches die Hüttener Harde oder die „Bera-
harde" bildete. Im Jahre 1783 wurde dieses Gut parzelliert, d. H. in mehrere
^eile zerlegt; es blieb jedoch ein recht bedeutender Hauptteil mit dem sogenannten
« u 11 e ii h o f übrig. Dieser Stammhof liegt in einer schönen Gegend an der
Hüttener Au,****) die bei dem Dorfe Aschefsel entspringt und sich in die
seeartige Erweiterung der Schlei ergießt, welche die „große Breite" genannt wird
In der Nähe, und zwar zwischen den Bäumen eines anmutigen Wiefenthales^
liegt auch die Hüttener Kirche, deren Prediger und Küster übrigens in Ascheffel
wohnen. — Die Hüttener Berge beginnen schön an der Eider und ziehen sich zu¬
nächst westlich um den Wittensee nach dem kleinen waldumkränzten
i st e n s e e. Wetter nördlich treten sie deutlicher hervor, wenden sich bogen¬
förmig nach Norden und erstrecken sich an der Westseite des Authales mit einigen
Unterbrechungen bis an die Schlei. Der Haupthöhenzug tritt mit seinen kegel¬
förmigen Spitzen so deutlich hervor, daß er in der Feme wie ein Zweig des
Harzgebirges erscheint. Die Landschaft hat einen guten Sandboden, der be¬
sonders zum Anbau von Roggen verwertet wird; doch sind die Spitzen der
*) den ersten Schacht drang wiederholt so viel Wasser hinein, daß
die Weiterarbeit gehindert wurde. Danach wurde an einem zweiten größeren
Schachte gearbeitet, ebenfalls ohne Erfolg. Die Arbeit hat leider eingestellt werden
müssen.
**) Um 1140 wurde es die Residenz des Schauenburger Grafen Adolf II.,
] 160 thronte hier der Sachsenherzog Heinrich der Lowe, 1315 wurde hier Adolf IV.
durch den Ritter Hartwig Rewentlow ermordet, feit der Landesteilung, 1544,
residierten hier gewöhnlich die Königlichen Statthalter, z. B. der gelehrte Heinrich
Rantzau, der das verfallene Schloß schöner wiederherstellen ließ, 1621 versammelten
sich hier mehrere evangelische Fürsten, um mit Christian IV. über Rüstungen
gegen den Kaiser (im 30jährige» Kriege) zu beraten; der schwedische General
Torstenson zerstörte das Schloß 1644.
***) Zwei gefangene Wendenknaben sollen denselben ausgebohrt haben, welche
kaum erwachsen, die Arbeit begannen und als alte Männer wieder herauskamen.
Hoch über seiner jetzigen Mündung lag die Mitte des weitläufigen Schloßplatzes.
*¥**) Büchern und auf Landkarten Nölsbek genannt (im Volke nur
Hüttener Au).