— 2409—
Es blüht das fernste, tiefste Thal:
Nun, armes Herz, vergiß der Qual,
Nun muß sich alles, alles wenden!
3. Frühlingsruhe.
O leg mich nicht ins dunkle Grab,
Nicht unter die grüne Erd' hinab!
Soll ich begraben sein,
Lieg' ich ins tiefe Gras hinein.
In Gras und Blumen lieg' ich
gern,
Wenn eine Flöte tönt von fern,
Und wenn hoch obenhin
Die hellen Frühlingswolken ziehn.
4. Frühlingsfeier.
Süßer goldner Frühlingstag!
Inniges Entzücken!
Wenn mir je ein Lied gelang,
Sollt' es heut' nicht glücken?
Doch warum in dieser Zeit
An die Arbeit treten?
Frühling ist ein hohes Fest;
Laßt uns ruhn und beten.
161. Im
1. An ihren bunten Liedern
klettert
Die Lerche selig in die Luft;
Ein Jubelchor von Sängern
schmettert
Im Walde voller Blüt' und Duft.
2. Da sind, so weit die Blicke
gleiten,
5. Lob des Frühlings
Saatengrün, Veilchenduft,
Lerchenwirbel, Amselschlag,
Sonnenregen, linde Luft!
Wenn ich solche Worte singe,
Braucht es dann noch großer
Dinge,
Dich zu preisen, Frühlingstag?
6. Frühlingstrost.
Was zagst du, Herz, in solchen
Tagen,
Wo selbst die Dorne Rosen tragen?
7. Künftiger Frühling.
Wohl blühet jedem Jahre
Sein Frühling, mild und licht,
Auch jener große, klare,
Getrost! er fehlt dir nicht;
Er ist dir noch beschieden
Am Ziele deiner Bahn;
Du ahnest ihn hienieden,
Und droben bricht er an.
U hlan de
Frühling.
Altäre festlich aufgebaut,
Und all die tausend Herzen läuten
Zur Liebesfeier dringend laut.
3. Der Lenz hat Rosen ange—
zündet
An Leuchtern von Smaxagd im Dom,
Und jede Seele schwillt und mündet
Hinüber in den Opferstrom.
Lenau.
162. Frühlings Ankunst.
1. Grüner Schimmer spielet
wieder
Drüben über Wies' und Feld;
Frohe Hoffnung senkt sich nieder
Auf die stumme, trübe Welt.
2. Ja, nach langen Winterleiden
Kehrt der Frühling uns zurück,
Will die Welt in Freude kleiden,
Will uns bringen neues Glück.
3. Seht, ein Schmetterling als
Bote
Zieht einher in Frühlingstracht,