Full text: Fürst Bismarcks Lebenswerk

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und wenn der nicht will, dann geht es ja doch nicht." Sie 
dachten, nun müßte der Kaiser seine Pläne aufgeben, um den 
Fürsten Bismarck nicht zu verlieren. Aber da kannten sie den 
Kaiser schlecht. Der Kaiser sagte sich: „Wenn Fürst Bismarck 
wirklich das einzige Hindernis ist, daß Gesetze gemacht werden 
können, die den Arbeitern und dem ganzen deutschen Volke 
helfen, dann darf Fürst Bismarck nicht mehr Reichskanzler 
sein; denn ein Kaiser kann wohl dankbar sein, wie jeder 
Privatmann, aber er bars nicht durch seine Dankbarkeit sein 
Reich und sein Volk ruinieren. Es wird mir furchtbar schwer, 
mich von dem Ratgeber meines Großvaters zu trennen; es 
ist mir fast so, als wenn mein Großvater noch einmal stürbe; 
aber wenn es das Glück oder das Unglück des deutschen Volkes 
gilt, da kommt ans mein Gefühl so wenig an, wie auf das 
irgend eines anderen Menschen. Was geschehen muß, das 
muß geschehen." — So denkt ein Hohenzoller, und so muß 
ein Landesherr denken. Das Wohl seines Volkes muß ihm 
über alles gehen. 
So wurde denn Fürst Bismarck entlassen. Am 18. März 
1890 bat er um seinen Abschied, ant 20. März erhielt er ihn; 
der Kaiser gab ihm den Titel „Herzog von Lauenburg" und 
ernannte thu zum Generaloberst der Kavallerie. Fürst Bis¬ 
marck aber ging betrübt aus Berlin fort, denn er war über¬ 
zeugt, daß die Leute, die anderen Rat gegeben hatten als er, 
Unrecht hatten. 
Jürft Wsmarck nach seiner Entlassung. 
Das was der Kaiser durchsetzen wollte, wurde nicht er¬ 
reicht; nicht durch Schuld des Kaisers, sondern weil die Leute, 
die da gesagt hatten, Fürst Bismarck hindere allein die Gesetze
	        
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