Full text: Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser (H. 2)

Die Franken. 3 
steigendem Maße zur Weltflucht. Bereits beim Begräbnis des 
Hl. Martin (399) sollen sich 2000 Mönche eingestellt haben . . . 
... Die bischöfliche Organisation kann etwa gegen die 
Mitte des Jahrh, als abgeschlossen gelten ... Der Bischos wird 
00m Klerus und Volk seiner Gemeinde gewählt, von Metropoliten 
und den benachbarten Bischösen bestätigt; eine Genehmigung des 
Kaisers oder des Statthalters ist nicht erforderlich. Die Bischöfe 
gehen in der Hauptsache aus den vornehmen Ständen hervor; 
noch im 5. Jahrh, kommt es mehrfach vor, daß auch Laien Bischöfe 
wurden ... 
Der Besitz dieser Kirche schwoll unermeßlich an und wurde 
durchaus geschäftsmäßig verwaltet. Ls war nicht selten, daß Geist¬ 
liche Bankgeschäfte betrieben, daß die Kirche Über eine zahlreiche und 
gut organisierte Sklavenschaft verfügte . . . 
... )n den letzten Zeiten vor der Invasion erscheinen die 
Bischöfe geradezu als Vertreter ihrer Stadt und des Römertums 
überhaupt . . . Schon stellen sich Handel und Verkehr unter den 
Schutz der Bischöse: die Kaufleute lassen sich von den Bischöfen 
Empfehlungsbriefe mitgeben . . . 
Diese durch Besitz, durch Stellung, durch Organisation schon 
so mächtige Kirche gewann noch weit größere Bedeutung, daß sie 
je länger je mehr auch der Erbe und Hort der gallischen Bildung 
wurde . . . Allmählich entstanden wirkliche Bischofs- und Kloster* 
schulen . . . Schulz 4 ^ 
Die Franken. 
.?olk der Franken ist berühmt, . . . tapfer im Kriege, 5 
treu im Bündnis, klug im Rate, von hohem wüchse, weißer Baut 
unb großer Schönheit, kühn, schnell und scharf. 
r- , . Prolog zur lex Sal.1) 
Stande: 
r Sklaven, unfreie Knechte, Wergeid2) 30 Solidi3), als s 
bache angesehen, 
xUrtni?e™ j™anaö seinen R n echt, seine Magd, sein Pferd, seinen Ochsen, sein 
Zugvieh oder lonft ein Stuck seines Eigentumes in der Gewalt eines andern 
cernern . . . *T . 
*Lex sal. 
teils Nachkommen der zahlreichen römischen Sklavenbevölke¬ 
rung, teils aus Kriegsgefangenen hervorgegangen, 
ler^ 2^3. ist das älteste uns erhaltene deutsche Rechtsbuck. 
3 ^er9eiK> — nach Srtmm der preis des erschlagenen Mannes. ' 
2 r "lidus war eine Goldmünze. 72 Solidi — 1 U Gold 1 Solidus 
Don ‘l s>Cn mertDOn etroa *2 Denare waren Silbermünzen. 
\ U Silber wurden 300 Denare geprägt. Nach Richter *25. 
X*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.