Full text: Der Streit zwischen Kaisertum und Papsttum (H. 33)

18. Bonifacius’ VIII. Bulle Unam sanctam. 18. Nov. 1302. 25 
b) Gregors Antwort. 2. Sept. 1274? 
- - . Daher haben wir es zwar nicht ohne Gruud bisher verschoben, 
vir die Ernennung zum König zuzustellen; nachdem wir jedoch mit Unsern 
Brüdern jüngst zuvor eine Beratung abgehalten haben, ernennen wir 
Dich zum König der Hörner. . . . 
18. Bmnfßtius’ VIII. Bulle Unam sanctam. 
18. Nov. 1302.2 
Eine heilige, katholische und zugleich apostolische Kirche anzunehmen 
und daran festzuhalten, nötigt uns der Glaube mit zwingender Gewalt. 
Und wir glauben fest an sie und bekennen es ohne (Einschränkung; denn 
außer ihr gibt es kein heil und keine Vergebung der Zünden. ... Sie stellt 
einen mystischen Leib dar, und dieses Leibes Haupt ist Christus, Christi aber 
Gott. In ihr gibt es einen Herrn, einen Glauben, eine Gaufe_.„.. . 5llso 
die eine und einzige Kirche hat einen Leib und ein Haupt, — nicht zwei 
Häupter wie ein Ungetüm, - nämlich Christus und Christi Statthalter, 
Petrus und Petri Nachfolger, da der Herr zu Petrus selbst spricht Qoh. 21,17): 
„weide meine Schafe!" Meine, sagt er ganz allgemein, nicht im einzelnen 
diese oder jene, wodurch man erkennt, daß er ihm alle anvertraut hat. 
Mögen also die Griechen oder andere sagen, sie seien Petrus und feinen 
Nachfolgern nicht anvertraut worden, so müssen sie gestehen, daß sie nicht 
von den Schafen Christi sind, da der Herr bei Johannes (10, 16) spricht, 
es gebe nur einen SchaffteII und einen einzigen Hirten. 
Und daß in dieser ihrer Gewalt zwei Schwerter liegen, ein geistliches 
nämlich und ein weltliches, werden wir durch die Worte des (Evangeliums 
belehxt. Denn auf das wort der Hpoftel (Luk. 22, 38) „Siehe, hier sind 
zwei Schwerter!'' wobei die Apostel natürlich meinten: in der Kirche, ant« 
tvortete der Herr nicht, das fei zu viel, sondern genug. Sicherlich beachtet, 
wer da leugnet, daß in der Gewalt des Petrus das weltliche Schwert liege, 
schlecht das wort des Herrn, der spricht (Matth. 26, 52): „Stecke dein 
Schwert in die Scheide". Beide liegen also in der Gewalt der Kirche, das 
geistliche Schwert nämlich und das körperliche, nur daß dieses für die Kirche, 
jenes,von der Kirche zu führen ist, jenes von der Hand des Priesters, dieses 
von der des Königs und der Krieger, doch nach dem winke und mit der 
(Erlaubnis des Priesters. (Es muß aber ein Schwert unter dem andern stehen 
und die weltliche Autorität der geistlichen Gewalt unterworfen fein. Denn 
da der Hpoftel (Hörn. 13, 1) sagt: „(Es gibt keine Amtsgewalt als von 
Gott; die es aber gibt, die sind von Gott geordnet"; so wären sie nicht 
geordnet, wenn nicht ein Schwert unter dem anderen wäre. ... Daß aber 
1 M- 0. a. a. 0). Nr. 66. 8 ITTirbt, 2. stufl. 244.
	        
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