Full text: [H. 3, Teil 2] (H. 3, Teil 2)

26 Historische Grundlagen. 
bedeckung überging. Um die Widerstandsfähigkeit der Rüstung zu 
erhöhen, brachte man außerdem noch eiserne Platten an. Aus ihnen 
rst dann der Plattenpanzer oder Harnisch hervorgegangen. Über 
die ganze Lrsenkleidung zog der Ritter einen ärmellosen, bis zu den 
Kmeen reichenden und darum seitlich gespaltenen Mantel oder 
Waffenrock. Er war zuweilen aus verschiedenfarbigen Stoffen 
freitet und vor allem mit eingestickten oder aufgenähten Wappen- 
bildern verziert. pätzold I, <86 u. ;87. 
99 Ple Schilde bestehen aus Holz, das mit starkem Leder überzogen 
tst. Sie hätten aber zumal den Schwerthieben nicht lange widerstehen 
können, wären sie nicht mit festem Lisenbeschlag sowohl am Rande 
als auch an der vorderen Fläche versehen gewesen. ‘ Den Schild 
hängt man mit einem Bande an den Hals. Die Riemen, durcb 
welche die linke Hand gesteckt wird, mit der man den Scbild festhält' 
heißt ,,daz armgestelle“. Die Schilde waren an der Vorderseite 
mit Wappen bemalt.1) Das Heraushängen der Schilde vor die 
Zinnen der Burg bedeutete, daß die Besatzung zur äußersten Gegen- 
lu0 wehr entschlossen sei. )m Felde hängt man die Schilde vor die Zelte2). 
101 ^ _ Das Streitroß des Ritters ist im Gegensatz zum gewöhnlichen 
Reitpferd ein überaus kräftiges, ausdauerndes, stattliches Tier. 
Jm der Regel ritt man Hengste3). Mit Rücksicht auf sein Pferd 
bedurfte der Ritter Saum, Sattel und Steigbügel, Pferdedecken 
ja vollständige Pferdepanzer 
102 __ Die Hauptwaffe des Ritters war das Schwert. Durch Um- 
gürtung desselben war er in den Ritterstand aufgenommen. Er 
los legte dasselbe auch im Frieden selten ab und trägt es entweder 
umgürtet oder unter dem Arme. Die Schwertklinge ist breit, auf 
beiden Seiten geschlissen. Die deutschen Schwerter sind sehr lang 
und deshalb wuchtig. Daß mit einem Streiche ein Mann durch¬ 
gespalten wird, das wird von den Dichtern wenigstens sehr oft ge¬ 
schildert. Als ein kostbares Wertstück wird das Schwert nicht mit den 
gewöhnlichen Waffen an die wand des Saales gehängt, sondern 
in seidene Tücher eingehüllt und unter den Kleinodien verwahrt; 
es ist der treueste Freund des Ritters, erhält deshalb auch einen 
Namen, wird mit Segenswünschen noch zum Kampf vorbereitet 
und von Generation zu Generation als ein köstliches Vermächtnis 
vererbt. Schultz II, —j8. 
Das Schwert trug der Ritter zu jeder Zeit. Die Lanze dagegen 
nahm er erst in die Hand, wenn er geharnischt zu Rosse stieg, bereit 
in den Kamps auszuziehen. Die Lanze besteht aus dem Schafte und 
dem Speereisen. Der Schaft ist aus Holz und zwar nimmt man 
Sch. II, 83—88. 2) 97. s) 100. 4) (Srupp II, 68.
	        
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