2. Gründung und Erweiterung d:r Mark durch die Anhaltiner. 9
füllen mit aufgerichteter Lanzenspitze und mich mit Gold und ^ilber bedecken
lassen, so hättet Ihr mich recht geschätzt!" Lachend sprengte er davon und
erneuerte den Kamps. Bei der Belagerung von Staßfurt erhielt er einen
Pfeil in den Schädel; das Eisen war so fest eingedrungen, daß man es nicht
herausziehen konnte. Dadurch ließ sich aber der Markgraf in seiner gewohnten
Beschäftigung durchaus nicht stören; zuletzt fiel es von selber heraus, und die
Wunde heilte. Durch Kauf erwarb Otto die Mark Landsberg zwischen
Mulde und Saale, Sangerhanfen und die Niederlausitz. OttoIX . fand
seine letzte Ruhestätte in Chorin.
Kloster Chorin.
Wie die Sage erzählt, waren 1280 ans dem „Markgrafenberge" bei
Rathenow neunzehn askanische Markgrafen versammelt, so daß man fürchtete,
die Mark werde sie nicht alle standesgemäß ernähren können; inzwischen
waren aber alle bis auf drei gestorben, so daß die ganze Mark unter Ottos
Neffen Waldemar wieder vereinigt wurde.
Waldemar (f 1319) war von ungestümer Thatkraft und nie verzagendem
Mute, klug im Rat, dabei in feiner Hofhaltung prachtvoll wie ein König,
so daß er alle anderen deutschen Fürsten feiner Zeit überstrahlte. Er erfaßte
schon den später von den Hohenzollern ausgeführten Gedanken, die Mark zn
einem großen Reiche zwischen dem skandinavischen Norden und dem deutschen
Süden zu erweitern. Den Polen entriß er Pommerellen, das Land zwischen
Persante und Weichsel mit der Hauptstadt Danzig; den östlichen Teil (Danzig)