Full text: Westfälische Heimatgeschichte

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fest feierte und durch reiche Geschenke an Erbgütern und friesischem Zehnten 
dem Bistum Münster sein königliches Wohlwollen zeigte. — Bischof Her¬ 
mann II. war für das Aufblühen Münsters besonders tätig. Seine geistige 
Befähigung und staatsmännischen Leistungen waren einem Friedrich I. nicht 
entgangen. Er ernannte ihn zum Kanzler des Reiches und sah ihn an feiner 
ötite auf den Kriegszügen in Italien und im Kreuzzuge nach dem heiligen 
Lande. Sie Stadt Münster hat ihm als Vater und Schöpfer ihres Gemein¬ 
wesens einen Ehrenplatz im Rathause angewiesen. Dort läßt sein Bild die 
Erinnerung an seine Wirksamkeit nicht aussterben. Unter seiner Regierung 
Alles Stadtbild TNünslers. 
wurde die erste landesherrliche Münze für das Bistum geprägt. Er ließ die 
L)tadt Münster mit festen Mauern einschließen und gab ihr die gewünschten 
Stadtrechte (Markt, Zollrecht). Auch Bocholt und Coesfeld erfreuten sich der¬ 
selben Huldbeweise des Bischofs. Die Hauptstädte des Münsterlandes hatten 
seitdem eine eigene Verwaltung. Aus ihren Bürgern wählten sie die Schöffen 
und den Schöffenmeister. In 59 Bestimmungen war das Erb-, Güter- und 
Einzugsrecht für Münster geregelt. Polizeiliche und strafrechtliche Verord¬ 
nungen kannte man schon. Das gesamte private, wirtschaftliche und öffent¬ 
liche Leben war wohlgeordnet. Münsters Verwaltung und Verfassung war 
im Mittelalter bereits mustergültig. Heißt es doch von einem Stadtschöffen 
Wredink, daß er die Kenntnis der Münsterfchen Verfassung der Stadt Biele¬ 
feld zur „Nachachtung" empfehlen konnte.
	        
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