Object: Der Unterricht in der Geschichte

Konstantin der Große. Entwickelung der christlichen Kirche. G7 
Der Statthalter suchte ihn zu überreden, er möge doch sein Leben 
retten und den Göttern opfern. Da rief P o l y k a r p u s : „Sechsundachzig 
Jahre diene ich meinem Herrn, und er hat mir noch nie etwas zuleide 
gethan und jetzt soll ich ihn lästern? Nimmermehr!" Auf das frei¬ 
mütige Bekenntnis verurteilten ihn die Christenfeinde zum Feuertode. 
Man band den frommen Greis an einen Pfahl und zündete den Holz¬ 
stoß an. Doch der Wind trieb die Flamme abwärts. Ein Henkers¬ 
knecht mußte hinzutreten uud die Brust des ehrwürdigen Bischofs 
durchbohren. 
26. Konstantin der Grotze. 306—337. 
Das Christentum liegt über das Heidentum. Die meisten 
römischen Kaiser veranlaßten oder duldeten die Christenverfolgungen. 
Als aber Konstantin zur Regierung kam, hörten die Verfolgungen auf. 
Konstantin führte einen Krieg gegen seinen Mitregenteu. Vor der 
Schlacht erschien ihm ein Kreuz in den Wolken, neben diesem standen 
die Worte: „In diesem Zeichen wirst du siegen." Die Soldaten 
wollten, wie es Gebrauch war, dhn Kriegsgotte ein Opfer bringen, doch 
der Kaiser ließ es nicht zu. Im Gebete wandte er sich zu dem 
Christengotte, der ihm den Sieg verlieh'. Bou de nt Augenblicke an 
bekannte sich der Kaiser Konstantin öffentlich zum Christentume. Er er¬ 
ließ eine Verordnung, wonach die Christen freie Religionsübuug erhielten. 
Die geraubten Güter gab er ihnen zurück. Weitere Verordnungen ver¬ 
boten die Kreuzesstrafe und das Aussetzen der Kinder, erleichterten die 
Freilassung der Sklaven und beschränkten die Gladiatorenspiele. 
Als Alleinherrscher des weiten römischen Reiches erhob Konstantin 
die christliche Lehre zur Staatsreligion (324), er ist daher der 
erste christliche Kaiser. Konstantin und seine fromme Mutter Helena 
ließen das heilige Grab bei Jerusalem ausbauen und über demselben 
einen Tempel errichten. Auch an anderen heiligen Stätten erhoben sich 
Kirchen. 
Seine Residenz verlegte Konstantin von Rom nach Byzanz. Hier 
standen eine Menge reicher Götzentempel, die er niederreißen ließ. Den 
Reichtum derselben verwendete er zum Aufbau von christlichen Kirchen 
und zur Anstellung von Kirchenlehrern. So hatte das Christentum den 
Sieg über das Heidentum davongetragen. Konstantin zu Ehren hieß 
Byzanz fortan Konstantinopel. 
27. Entwickelung der christlichen Kirche. 
a) Verfassung. Ursprünglich hatten die Apostel in jeder Gemeinde 
Beamte eingesetzt, welche Presbyter (Älteste) oder Bischöfe (Aufseher) 
hießen. Die Pflege der Armen fiel den Diakonen (Dienern) zu. 
Nach der apostolischen Zeit thaten sich die Bischöfe enger zusammen, sie 
bildeten den Klerus uud sonderten sich von den Gemeindegliedern, den
	        
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