Full text: Leitfaden der griechischen und römischen Altertümer

Vorwort zur ersten Auflage. 
Seitdem nach den Bestimmungen der neuen Lehrpläne die sachliche Er¬ 
klärung der Schriftwerke des Altertums tu den Vordergrund getreten, und 
die Einführung in das Geistes- und Kulturleben der Griechen und Römer 
als das eigentliche Lehrziel des Unterrichts in beit alten Sprachen hingestellt 
ist, hat sich das Bedürfnis geeigneter Lehrmittel immer lebhafter geltend 
gemacht. Trotz der reichen Fülle trefflicher Arbeiten aber, die besonders 
durch Schülerkommentare zu deu Klassikern und bildliche Darstellungen das 
sachliche Verständnis des Altertums beleben und fördern, fehlte es an einem 
Lehrbuche, das die wichtigsten Erscheinungen aus dein Leben der Alten zu¬ 
sammenfaßt. Die Unentbehrlichkeit eines solchen Leitfadens und die Un¬ 
zulänglichkeit aller anderen Hilfsmittel wird ant fühlbarsten, wenn die in 
der Ordnung der Reifeprüfungen (§ 11) verlangte Bekanntschaft der Schüler 
mit den Hauptpunkten der Antiquitäten erreicht werden soll. Offenbar er¬ 
fordert diese Vorschrift eine systematische Behandlung und Wiederholung der 
Realien auf jeder Klaffeustuse, und eine solche ist unmöglich an der^Hand 
von einzelnen Kommentaren, von denen jeder ohne Rücksicht auf die anderen 
nur den Bedürfnissen der Lektüre eines Semesters angepaßt ist. Demnach 
bedarf der Versuch, einen Leitfaden zur einheitlichen Behandlung der griechi¬ 
schen und römischen Altertümer zusammenzustellen, wohl keiner Rechtfertigung. 
Den Antrieb zu ihrem Unternehmen und die wertvollste Richtschnur für 
feine Ausführung gaben den Verfassern die Verhandlungen der 13. Direk- 
toren-Versammlung der Provinzen Ost- und Westpreußen (1892) über die 
Frage: „Wie ist der Unterricht in den alten Sprachen einzurichten, damit 
die Schüler in höherem Maße als bisher in das Leben und die Kunst des 
Altertums eingeführt werden?" Wenn freilich die 10. der dort angenommenen 
Thesen von dem Schnlbuche, das sie für wünschenswert erklärte, auch die 
Einführung in die antike Kunst erwartete, so verbot das Eingehen aus dieses
	        
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