Full text: Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht

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Mächtig zu heben. Die Bildhauerei und Baukunst hatte schon 
an Schlüter (+1714), welcher Berlin unter König Friedrich I. 
schmückte, einen tüchtigen Meister. Auch der Musik und Tonkunst 
erstanden eine Reihe trefflicher Meister, unter denen besonders 
hervorragen: Sebastian Bach (t 1750 in Leipzig), Händel (aus 
Halle, + 1759 in England), Haydn (aus Österreich, + 1809), Mozart 
(aus Salzburg, + 1791 in Wien), Beethoven (aus Bonn, + 1827 
in Wien). 
Der Welthandel lag anfangs in den Händen der Holländer, 
später in denen der Engländer. Wenn auch Deutschland in bezug 
aus Handel, Industrie und Gewerbe nicht mit jenen Ländern gleichen 
Schritt halten konnte, so hob es sich doch dank der Fürsorge 
mancher Regenten, namentlich der preußischen, allmählich, und 
Hamburg und Bremen erlangten wieder Bedeutung für den See¬ 
verkehr, während Leipzig, Frankfurt a. M. und Braunschweig durch 
ihre Messen berühmt wurden. 
I>ie deutsche Geschichte vom 
Wiener Kongreß bis zur Wiederaufrichtung 
des Deutschen Weiches. 
Der Deutsche Bund. — Die Abschüttelung des französischen 
Joches und der Wiener Kongreß hatten in Deutschland neue Ver¬ 
hältnisse geschaffen. An Stelle des alten Deutschen Reichs trat der 
Deutsche Bund, welcher sämtliche (38) deutsche Staaten zur Erhaltung 
der äußeren und inneren Sicherheit sowie zum Schutze der Un¬ 
abhängigkeit und Unverletzlichkeit der einzelnen Staaten zu einem 
Staatenbunde vereinigte. Die gemeinsamen Angelegenheiten des 
Bundes wurden auf dem Bundestage zu Frankfurt a. M. ver¬ 
handelt; an demselben nahmen sämtliche Staaten mit je einer 
Stimme unter dem Vorsitze Österreichs teil. Zwar folgte unter 
dem Schutze des Bundes der Zeit der Unruhe eine lange, gesegnete 
Friedenszeit; aber es fehlte der deutschen Nation doch der frische, 
fröhliche Zug in der Entfaltung aller ihrer Kräfte; denn an der 
Spitze Österreichs stand der Staatskanzler Fürst Metternich, welcher 
ritt Feind jeder freien und selbständigen Entwicklung war. JedeL 
freie Streben ward unterdrückt. Die unglückseligen Karlsbader 
Beschlüsse (1819), welche die Preßfreiheit aufhoben und Untersuchung--
	        
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