Full text: Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht

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deutsche Truppen in drei Heeren an der französischen Grenze: 
die erste Armee unter dem General von Steinmetz (60 000 
Mann stark) bei Koblenz und Trier; die zweite Armee (194000 
Mann) unter dem Prinzen Friedrich Karl bei Mainz und Kaisers¬ 
lautern- die dritte Armee (130000 Mann), bei welcher sich die 
süddeutschen Truppen befanden, unter Kronprinz Friedrich Wilhelm 
tu der Pfalz bei Landau. 
Außerdem waren das 1. (Manteuffel), 2. (Fransecky) und 6. 
(Tümpling) preußische Korps keiner der Armeen zugeteilt, und 
Generalgouverneur Vogel von Falckenstein verfügte über bedeutende 
Streitkräfte zum Schutze der Ost- und Nordseeküste. — Später 
(am 19. August) wurde unter dem Kronprinzen von Sachsen eine 
vierte Armee gebildet. — Den Oberbefehl über sämtliche deutschen 
Truppen führte König Wilhelm, der am 31. Juli bei der 2. Armee 
in Mainz eingetroffen war, und Chef des Generalstabs war Gene¬ 
ral von Moltke. 
Die Franzosen hatten zwei zum Angriff bestimmte Heere von 
zusammen etwa 320000 Mann aufgestellt: die eine Armee, bei 
welcher sich die Spahis, Turkos und Zuaven befanden, hatte unter 
dem Marschall Mac-Mahon im Elsaß bei Straßburg, die andere 
unter Marschall Bazaine bei Metz Aufstellung genommen. Außer¬ 
dem standen Reserven bei Nancy und im Lager von Chalons. 
Den Oberbefehl führte Kaiser Napoleon III. selbst. 
Die ersten Kämpfe. — Am 2. August begannen die Feind¬ 
seligkeiten, indem 3 französische Divisionen die von kaum 1400 Mann 
preußischer Vortruppen der 1. Armee besetzte preußische Grenzstadt 
Saarbrücken angriffen. Nach längerem Widerstände zog sich das 
Häuflein Preußen, immer tapfer kämpfend, in aller Ordnung vor 
der Übermacht zurück. In ihrem Siegestaumel berichteten _ die 
Franzosen von einer „ruhmvollen" Schlacht und prahlten, „einen 
Spaziergang nach Berlin" machen zu wollen. 
Ant 3. August überschritt die dritte Armee die französische 
Grenze, und die Preußen unter Kirchbach und die Bayern unter 
Hartmann erstürmten die von einem Teil des Mac-Mahonschen 
Heeres unter General Douay besetzte Stadt Weißenburg und 
den stark befestigten Geisberg (4. August). 
Die Truppen des Kronprinzen rückten immer weiter vor und 
errangen bei Wörth (6. August), wo Mac-Mahon mit seiner 
gesamten Armee eine trefflich gewählte Stellung am rechten Ufer 
der Sauer innehatte, einen glänzenden Sieg (5 Mitrailleusen- 
Batterien, 40 Geschütze, 2 Adler wurden erobert, 5000 Mann, 
150 Offiziere gefangen genommen). Die Reste der geschlagenen
	        
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