Full text: Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht

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Armee flüchteten über die Vogesen, durch Lothringen nach dem festen 
Lager Chalons. Der Kronprinz folgte mit der 3. Armee dem 
Feinde und drang bis Nancy vor. Ein Korps, meist badische 
Truppen, hatte er zur Belagerung Straßburgs, die am 13. August 
begann, abgeschickt. 
Am Tage von Wörth errang die 1. Armee unter Steinmetz 
nebst Teilen der 2. Armee unter General von Göben einen glän¬ 
zenden Sieg über das französische Korps unter Frossard, das 
Saarbrücken verlassen und auf den Spicherer Höhen, südlich der 
Stadt, eine starke Stellung eingenommen hatte. Mit fast über¬ 
menschlicher Kraftanstrengung erstürmten die Preußen die einer 
natürlichen Festung ähnlichen und für uneinnehmbar geltenden 
Höhen und vertrieben und vernichteten das französische Korps. — 
Die vereinigte erste und zweite deutsche Armee war im nördlichen 
Lothringen gegen Metz vorgedrungen. 
Die Kämpfe um Metz. — Napoleon beabsichtigte, alle seine 
Streitkräfte in der Ebene von Chalons zusammenzuziehen, um dem 
Feinde eine Entscheidungsschlacht zu liefern. Deshalb sollte 
Bazaine, welcher die Hauptmasse der französischen Truppen mit die 
gewaltige Moselfestung Metz zusammengezogen hatte, sich über 
Verdun nach Chalons zurückziehen und sich mit Mac-Mahon ver¬ 
einigen. Um dies zu verhindern, griff die erste deutsche Armee 
den im Abzüge begriffenen Feind bei Colombey-Nouilly und 
Courcelles, südlich von Metz, an (14. August) und warf ihn 
nach hartem Kampfe nach Metz zurück. 
Durch diese Schlacht hatte Prinz Friedrich Karl Zeit gewonnen; 
er überschritt bei Pont ä Mousfon (südlich von Metz) die Mosel, 
und am 16. August griff das 3. Armeekorps unter General von 
Alvensleben die Feinde, die den Abmarsch nach Verdun wieder auf¬ 
nehmen wollten, beiVionville und Mars-la-Tour (16. August) 
an nnd hielt 6 Stunden lang im ungleichen Kampfe gegen die 
feindliche Übermacht stand, ohne daß die erwartete Hilfe kam. Da 
stürmten, um die Schlacht zu halten und für die nahenden Truppen 
des 10. Korps Zeit zu gewinnen, die Magdeburgischen Kürassiere 
(7. Kürassierregiment) und die Altmärkischen Ulanen (16. Ulanen¬ 
regiment) unter General von Bredow in wildem Ritte auf den 
Feind. Die feindliche Infanterie und mehrere Batterien wurden 
niedergeritten, bis französische Kavallerie ihnen entgegenstürmte 
und auch die zersprengten Reihen der Infanterie zum geordneten 
Angriff auf das Häuflein eindrangen. Nach heißem Kampfe 
schwenken die preußischen Reiter und gelangen glücklich nach todes-
	        
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