Neuere Geschichte.
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1522—1529 Karl in Spanien. Sein Bruder Ferdinand vertritt ihn
in Deutschland.
1523 Luthers ritterliche Freunde Franz von Sickingen und
Ulrich von Hutten sterben.
1525 Bauernkrieg in Schwaben, Franken u. s. w.: Die zwölf Artikel.
Thomas Münzer in Thüringen; f bei Frankenhausen.
1525 Reformation in Preussen: Der Hochmeister Albrecht von
Brandenburg wird weltlicher Herzog unter polnischer Lehns¬
herrlichkeit.
1526 In der Schlacht bei Mohacz fällt gegen die Türken Ludwig II.
König von Ungarn und Böhmen, Sohn Wladislaws, des gewählten
Nachfolgers von Georg und Matthias. In Folge dessen wird
Ferdinand von Oesterreich, Karls V. Bruder, durch seine
Gemahlin Anna, Ludwigs Schwester, König von Ungarn und
Böhmen. Diese Länder (nebst Mähren und Schlesien)
bleiben von nun an bei dem Hause Habsburg.
1526 Reichstag zu Speier: Jeder Reichsstand soll sich in Reli¬
gionssachen verhalten, „wie er sich vor Gott und
dem Kaiser zu verantworten getraut.“
Auf Grund dessen werden die evangelischen Landeskirchen in
Hessen und Sachsen eingerichtet. (Luthers grosser und
kleiner Katechismus 1529.) Nach Sachsens Vorbilde refor-
miren viele Fürsten und die meisten Reichsstädte. Unter den
letzteren tritt Nürnberg hervor, durch Unternehmungsgeist,
Betriebsamkeit, Kunstfleiss, Bildung in jener Zeit die Krone
deutscher Städte. Ihm gehören gleichzeitig an: der gelehrte
Staatsmann Wilibald Pirkheimer, der Maler und Kupfer¬
stecher Albrecht Dürer, der Bildner Peter Vischer, der
Dichter Hans Sachs.
1527—1529 Zweiter Krieg zwischen Karl und Franz. Papst Cle¬
mens VH. für Franz. Die heüige Ligue. Die Kaiserlichen unter
Georg Frundsberg und Karl von Bourbon gegen Rom.
Erstürmung der Stadt (1527). Im Frieden zu Cambray bleibt
Burgund bei Frankreich.
1529 Reichstag zu Speier. Die Evangelischen protestiren
gegen die Beschlüsse der katholischen Mehrheit:
Protestanten.
Die Türken belagern Wien.
Der Zwiespalt zwischen Luther und Zwingli wird durch das
Religionsgespräch zu Marburg offenkundig.
1530 Reichstag zu Augsburg. Augsburgische Confession, von Phi¬
lipp Melanthon, Luthers Freunde, verfasst, von den pro¬
testantischen Reichsständen überreicht, vom Reichstage verwor-