Übermenschlich von Geberde
Drohte sie dem Sohn der Erde:
„Kühner, den der Ehrgeiz blendet,
Schnell zur Flucht den Fuß gewendet!"
„Jene Marken unsrer Gauen
Sind dir nicht vergönnt zu schauen,
Stehst am Markstein deines Lebens,
Deine Siege sind vergebens."
„Säumt der Deutsche gerne lange,
Nimmer beugt er sich dem Zwange,
Schlummernd mag er wohl sich strecken,
Schläft er, wird ein Gott ihn wecken."
Drusus, da sie so gesprochen,
Eilends ist er aufgebrochen,
Aus den Schauern deutscher Haine
Führt er schnell das Heer zum Rheine.
Vor den Augen sieht ers flirren,
Deutsche Waffen hört er klirren,
Sausen hört er die Geschosse,
Stürzt zu Boden mit dem Rosse.
Hat den Schenkel arg zerschlagen,
Starb den Tod nach dreißig Tagen.
Also wird Gott alle fällen,
Die nach Deutschlands Freiheit stellen.
Simrock.
Im Jahre 12 v. Chr. übernahm Drusus, der Stiefsohu des Kaisers Augustus, den
Oberbefehl gegen die Deutschen. Er ließ am Rhein viele Castelle anlegen (aus deren meisten
später blühende Städte geworden), zog bis an die Weser und im Jahre 9. v. Chr. durch das
Land der Chatten (Hessen) bis an die Elbe.
8. Kermanri.
Preis dir, Hermann, Volkserretter, Preis dir, starker Gotteskrieger!
Der wie Gottes Donnerwetter Preis dir, edler frommer Sieger!
In die Feinde Deutschlands schlug, Unsers Volkes reinster Held!
Der die Knechtschaft und die Schande DeutschlandsFreiheit,DeutschlandsEinheit,
Samt der Zwingherrn frecher Bande Aller Sitte Kraft und Reinheit
Aus dem deutschen Lande schlug. Riefen Dich ins blutge Feld.
Was dir teurer als das Leben
Hast du freudig hingegeben
Für dein Volk und Vaterland:
Weib und Kindlein lag in Ketten,
Doch das Vaterland zu retten,
Gabst du auch das liebste Pfand. yoffm-nn.
Hermann (Armin) und die Teutoburger Schlacht ist vielfach im Liede gefeiert: von
K l o p st o cf (Hermann und die Fürsten. Die Hermannsschlacht. Hermanns Tod), von G r a b b e
(die Hermannsschlacht), von Fouqus, von Heinrich von Kleist; Halm, der Fechter von
Ravenna. Hans Köster, Hermann der Cherusker. Maßmann; Gerok: Thusnelda.
V. Scheffel: Die Schlacht im Teutoburger Walde.
Das Schlachtfeld war nach neueren Forschungen zwischen Ems und Lippe, in der Nähe
des heutigen Beckum.