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Kirchen und Türmen; als reichsunmittelbare Stadt war sie durch eine Stadt- 
mauer befestigt, die an einzelnen Stellen noch gut erhalten ist, auch uoch einzelne 
Türme zeigt; von den ehemaligen Thoren in der Stadtmauer sind nur die Namen 
erhalten. 
Innerhalb der Mauer sehen wir noch heute an einzelnen Stellen das typische Bild einer 
mittelalterlichen Stadt. Bei der Entstehung einer solchen verdrängte die Notwendigkeit des nahen 
Beisammenseins zu Schutz uud Trutz jede andere Rücksicht. Viele Menschen wollten auf der- 
hältnismäßig kleinem Räume Unterkunft finden. So ballte sich die Stadt zu einem Häuser- 
klumpen zusammen, zu einem „labyrinthischen Gewirre", durch welches enge, krumme, feuchte 
Gassen sich hinwanden. In den Häusern selbst wurde dadurch möglichst viel Raum geschaffen, 
daß man jedes höhere Stockwerk über das uutere hinausragen ließ, wodurch Licht uud Luft be- 
einträchtigt ward. (Unser Bild vom Fischmarkt in Halberftadt zeigt auf der linken Seite drei 
derartige Bürgerhäuser.) Der Wohlstand der Bürger im 14. und 15. Jahrhundert kommt in den 
mühevoll geschnitzten Verzierungen der Balkenköpfe und in dem kostbaren Getäfel mit Wappen 
und Inschriften an den Außenseiten der Häuser zum Ausdruck. 
In neuerer Zeit hat sich Halberstadt weit über die alte Stadtmauer hinaus 
ausgedehnt, die Zahl der Bewohner in den letzten 70 Jahren verdreifacht. Die 
Gründe für diese Entwicklung liegen iu dem außerordentlich fruchtbaren Boden 
der Umgebung, dessen Produkte in Halberstadt verarbeitet und verhandelt werden, 
wie auch in den alten und neuen Verkehrsstraßen, die in Halberstadt ihren 
Kreuzungspunkt haben. — Die sonst sehenswerten Gebäude befinden sich am 
Domplatze; es sind der sehr schöne gotische Dom, die im romauischen Stil erbaute 
Liebsraueukirche, der Petershof, die alte bischöfliche Resideuz, wo sich jetzt das 
Amtsgericht befindet. ■— In der Nähe sind Spiegels-Berge, die vom Domherrn 
v. Spiegel aus öden Sandhügeln gebildeten Parkanlagen, welche dem Publikum 
geöffnet sind. 
4. Nordhauseu. Die Bedeutung dieser Stadt ist in ihrer Lage an ver- 
schiedenen hier zusammenlausenden Handelsstraßen, die jetzt durch Schienenwege 
bezeichnet sind, und in der Fruchtbarkeit der benachbarten „Goldenen Aue" be- 
gründet. Die Straßenkreuzung veranlaßte die Gründung des Ortes durch 
Heinrich I., sowie seiue Befestigung durch eine Mauer. Der Ort entwickelte sich 
unter dem Schutze eines von der Gemahlin Heinrichs I. gegründeten Klosters. 
Im 13. Jahrhundert genoß die Stadt so hohes Ansehen, daß in ihr verschiedene 
Reichsturuiere abgehalten wurden. In dieser Zeit war sie Reichsstadt. 1803 
kam Nordhauseu an Preußen. 
Die fruchtbare Umgebung wurde Veranlassung der Kornbranntweinbrennerei, 
wodurch Nordhauseu einen Weltruf erlangt hat; auch die Bierbrauerei stand damit 
in natürlichem Zusammenhange. Daneben haben sich noch andere Industriezweige 
eingebürgert, so daß Nordhausen die Haupthandelsstadt für deu Südharz und 
Nordthüringen geworden ist. Auch ihre Einwohnerzahl hat sich im 19. Jahr- 
hundert verdreifacht. 
Aufgaben über den Harz. 
Zeichne den Umriß des Harzes, ein Profil von Seesen bis Hettstedt, ein 
Profil von Wernigerode nach Sachsa, den Bodelauf bis Thale mit den daran
	        
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