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genommen. Lebe wohl; ich bin so matt, daß ich am ganzen Leibe
Mere. Dein Blücher."
O, Leipzig, du freundliche Lindenstadt,
Dir ward ein herrliches Ehrenmal;
So lange noch rollet der Zeiten Rad,
So lange noch leuchtet der Sonne Strahl,
So lange noch Ströme zum Meere reisen,
Wird noch der späteste Enkel preisen
Die Leipziger Schlacht. E. M. Arndt.
Leipzig, 20. Okt. 1813. Kabinettsorder des Königs
Friedrich Wilhelm III. an Blücher:
Durch wiederholte Siege mehren Sie Ihre Verdienste um den
Staat schneller, als ich mit den Beweisen meiner Dankbarkeit Ihnen
zu folgen vermag. Empfangen Sie einen neuen Beweis derselben
durch die Ernennung zum General-Feldmarschall, und bekleiden Sie
diese Würde noch recht lange zur Freude des Vaterlandes, als Vor¬
bild für die Armee, die Sie so oft zu Ruhm und Sieq geführt haben.
Friedrich Wilhelm.
Bei Leipzig auf dem Plane, o herrliche Schlacht!
Da brach er den Franzosen das Glück und die Macht;
Da lagen sie sicher nach blutigem Fall;
Da ward der Herr Blücher ein Feldmarschall.
Leipzig, 26. Okt. Nach der Schlacht. Professor Reil in
einem Bericht an Freiherrn vom Stein. . . . Auf dem Wege nach
Leipzig und den Leipziger Lazaretten begegnete mir ein ununterbrochener
Zug von Verwundeten, die wie die Kälber auf Schubkarren, ohne
Strohpolster, zusammengeklumpt lagen und einzeln ihre zerschossenen
Glieder, die nicht Raum genug auf diesem engen Fuhrwerk hatten,
neben sich herschleppten. Noch an diesem Tage, also sieben Tage nach
der ewig denkwürdigen Völkerschlacht, wurden Menschen vom Schlacht¬
felde eingebracht, deren unverwüstliches Leben nicht durch Verwun¬
dungen, noch durch Nachtfröste und Hunger zerstörbar gewesen war.