Object: Unterstufe: Zweiter Kursus (Theil 2, [Schülerband])

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den Schoß. Darauf nahm er Abschied und zog mit seinem Schlitten dem 
Gebirge zu. Nach einer kleinen Weile, als die Eltern eine von den kleinen 
Kugeln in die Hände nahmen und näher betrachteten, entdeckten sie, daß 
es lauter gediegenes Gold sei. Da wurden sie recht von Herzen froh; denn 
sie waren blutarm und konnten nun von dem Golde eine schöne Zeit haus¬ 
halten. Ihre Freude war so groß, daß sie das unverhoffte Glück sogar 
ihrem Nachbar erzählten, einem geizigen Manne, der ihnen nie in der 
Noth geholfen hatte. Das machte dem Geizigen Lust, auf gleiche Weise 
zu solchem Glück zu gelangen. Am andern Morgen ging er gleichfalls 
nach dem Gebirge, um sich Holz zu holen. Doch weil ihm niemand zu 
Hilfe kommen wollte, so mußte er zuletzt seinen Schlitten ganz allein und 
ledig wieder nach Hause schleppen. Hermann Kletke. 
75. Die Jahreszeiten. 
1. Frühlingszeit, schönste Zeit, die uns Gott der Herr verleiht! 
Weckt die Blümlein aus der Erde, Gras und Kräuter für die Herde; 
Läßt die jungen Lämmer springen, läßt die liehen Yöglein singen: 
Menschen, eures Gottes denkt, der euch so den Frühling schenkt! 
2. Sommerzeit, heiße Zeit! Sonne brennt wohl weit und breit; 
Aber Gott schickt milden Regen, schüttet alles Feld voll Segen, 
Schenkt den Schnittern volle Ähren, Brot’s genug, uns als zu nähren: 
Menschen, merkt es, Gott ist gut, daß er so im Sommer thut! 
3. Herbsteszeit, reiche Zeit! Gott hat Segen ausgestreut, 
Daß sich alle Äste neigen von den fruchtbeladnen Zweigen; 
Schaut umher mit Vaterblicken, wie sich alle dran erquicken: 
Menschen, nehmt die Gaben gern, aber ehret auch den Herrn! 
4. Winterzeit, kalte Zeit! Aber Gott schickt warmes Kleid, 
Dichten Schnee der kahlen Erde, warmes Wollenfell der Herde; 
Federn weich den Vogelscharen, daß sie keine Noth erfahren; 
Menschen, Haus und Hof auch euch: lobt ihn, der so gnadenreich! 
__ Wilhelm Hey. 
76. Die Monate. 
1. März, April und Mai! 
Was wollen denn die drei? 
Sie bringen uns den Frühling her: 
Es sprießen zarte Blümelein 
Im hellen, milden Sonnenschein; 
Es weht die laue, linde Luft, 
Und zu dem süßen Veilchenduft
	        
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