Full text: Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum

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Menschheit genannt. (96—180 n. Chr.) Von da an ging es 
immer mehr abwärts; fremde Völkerschaften, besonders deutsche 
Stämme, machten wiederholte Einfälle in's römische Reich, das 
durch innere Parteiungen und Revolutionen, die namentlich von 
der kaiserlichen Leibgarde, den Prätorianern, ausgingen, zerrissen 
wurde. 
Nach einer langen Reihe von Unruhen und Verwirrungen 
schaffte zuerst Constantin der Große wieder Ordnung. Er verdrängte 
allmählich seine Mitkaiser (deren fünf waren) und machte sich um 
die Menschheit dadurch verdient, daß er 324 das Christenthum zur 
Staatsreligion erhob. Auch berief er 325 die erste allgemeine 
Kirchenversammlung zu Nicäa in Kleinasien und verlegte 330 den 
Sitz der Regierung nach Byzantium, das er prächtig ausschmücken 
und Neu-Rom benennen ließ; später erhielt es ihm zu Ehren den 
Namen Constantinopel. Die Einfälle der nördlichen und östlichen 
Völkerschaften dauerten aber fort, und dieser Umstand veranlaßte 
den Kaiser Theodosins den Großen, zur bessern Vertheidigung der 
Grenzen das Reich bei seinem Tode in zwei große Hälften zu theilen, 
deren eine, das weströmische Reich mit der Hauptstadt Rom, sein 
Sohn Honorius, die andere, das oströmische mit der Residenz zu 
Constantinopel, sein Sohn Arcadius erhielt. Das erste erlag endlich 
den wiederholten Einfällen der Franken, Westgothen, Vandalen, 
Alanen und anderer deutschen Stämme und ging im Jahre 476 zu 
Grunde, indem der letzte Kaiser Romulus Augustulus von dem 
deutschen Heerführer Odoacer abgesetzt und auf ein Landgut in Eam- 
panien verwiesen wurde. Das oströmische bestand noch bis zum 
Jahre 1453, wo es eine Beute der nach Europa vordringenden 
Türken ward.
	        
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