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Ludwig, nachdem er mit Karl II. von England 1670 einen Vertrag
zur Teilung der Niederlande geschlossen, Schweden durch Hilfs¬
gelder gewonnen und mehrere deutsche Reichsfürsten (Köln, Münster)
zum Anschluß bewogen hatte, 1672 von 3 Seiten gegen Antwerpen
vor; Hollands einziger Verbündeter, der große Kurfürst von
Brandenburg, wurde zum Sonderfrieden von Vossem 1673 ge¬
nötigt. Aber die Holländer durchstachen ihre Dämme, und als nun
auch Spanien, der Kaiser Leopold I. (1658—1705) und das
Deutsche Reich, dem sich der große Kurfürst wieder anschloß, an
Frankreich den Krieg erklärten, mußten die Franzosen die Nieder¬
lande räumen, und der Krieg zog sich nach den spanischen
Niederlanden und dem Mittelrhein. Auf beiden Kriegsschau¬
plätzen, dort unter Conds, hier unter Turenne (f 1675 bei Saß-
bach), behaupteten die Franzosen das Übergewicht. Ihr gefährlichster
Gegner, der große Kurfürst, wurde durch einen Einfall der
Schweden in die Mark zur Rückkehr in feine Stammlande ge¬
nötigt. Nach dem Überfall von Rathenow schlug er dieselben bei
Fehrbellin am 28. Juni 1675 (Prinz Friedrich von Hessen-Hom¬
burg, Sage von Froben), eroberte bis zum Jahre 1678 ganz Vor¬
pommern und drang im Winter 1679 von Preußen aus, das seit
1618 mit Brandenburg vereinigt war, auf Schlitten über das frische
und knrische Haff bis vor die Mauern von Riga. Indessen be¬
wog Ludwig die Holländer zu einem Sonderfrieden, in welchem sie
nichts verloren, und zwang dann Spanien und Kaiser und Reich
zu dem Frieden von Nymwegen 1679, in welchem er von
Spanien die Franche-Comts, vom Kaiser Freiburg im Breisgau
gegen die Rückgabe von Philippsburg erhielt; Lothringen blieb gegen
die Friedensbedingungen in seinen Händen. Der große Kurfürst,
von seinen Verbündeten im Stiche gelassen, mußte im Sonderfrieden
zu St. Germain en Sahe 1679 fast alle feine Eroberungen wieder
herausgeben.
c) Krieg gegen die Verbündeten von Augsburg 1688—1697.
Da Ludwig durch die Einsetzung der Reuttiortskamment (chambres
de reunion) zu Metz, Besan^on und Breisach, durch die Wegnahme
der deutschen Reichsstadt Straßburg 1681 mitten im Frieden und
einige Jahre darauf der spanischen Festung Luxemburg und durch
die Ansprüche auf die Pfalz, welche er nach dem Aussterben des