Object: Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen

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Hand gestickt sind. Nach dem Tode ihres Gemahls entsagte 
sie ganz der Welt und nahm den Schleier. Sie starb im 
Kloster am 3. März 1040. 
20. Die Kaiserin Agnes und ihr Scfyit Heinrich IV. 
König Heinrich III. starb sehr jung und hinterließ das 
deutsche Reich seinem fünfjährigen Sohne Heinrich, welcher 
bereits als dreijähriges Kind zum König gekrönt worden war. 
Für denselben führte seine Mutter A g u e s so lange die Re¬ 
gierung, bis seine Mündigkeit erklärt war. Um sich die Freund¬ 
schaft der deutschen Fürsten zu gewinnen, besetzte die Kaiserin 
wiederum die drei erledigten Herzogtümer Schwaben, Kärnthen 
uud Bayern. Der neue Herzog Rudolf vou Schwaben 
raubte ihr aber die elfjährige Tochter, um sich später mit 
ihr zu vermählen. Ott ovon Nord he im, der neue Bayeru- 
herzog, verband sich mit dem Erzbischof Auu o von Köln, 
um die Regierung des Reiches in seine Gewalt zu'bekommen. 
Auf einem Feste in Kaiserswerth wurde der junge König in 
ein Schiss gelockt und nach Köln gebracht, wo man ihn im 
Palast des Erzbischofs streng erzog. Der Erzbischof, der 
auch die Reichsiusignieu mitgenommen hatte, führte nun 
anstatt der Kaiserin die Regierung. Das strenge Leben in 
Köln gefiel jedoch dem jungen Heinrich wenig, und als 
einmal der Erzbischof A d a l b e r t von Bremen, ein sehr 
freundlicher Mnmt, sich dort aushielt, wurde es diesem 
leicht, ihn nach Bremen zu entführen. Die Kaiserin Agnes 
nahm sich diese Vorkommnisse so zu Herzen, daß sie abdanken 
und in ein Kloster gehen wollte. So streng der Kölner 
Erzbischof Heinrich gehalten hatte, so sehr ließ der von 
Bremen ihm den Willen. Er durfte thun, was er wollte, uud 
das war nicht gut für ihn. Als er fünfzehn Jahre alt war, 
ließ er sich in Worms mündig erklären, um das Schwert 
führen und an Erzbischof Anno Rache nehmen zu können. Nur 
auf das Zureden seiner Mutter unterließ er das letztere. 
Zu dieser Zeit regierte in Rom Papst Gregor VII., ein sehr 
strenger Mann, welcher in Deutschland die Bischofssitze, über¬ 
haupt alle geistlichen Ämter, nicht mehr für Geld verkaufen wollte. 
König Heinrich IV. und die meisten deutschen Bischöfe störten 
sich jedoch nicht an die Vorschriften des Papstes und setzten
	        
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