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von 560 bis 323 v. Chr.
durchgegangen, so mußte er seine völlige Bestätigung durch den
Areopagus erhalten, welcher aus den abgehenden Archonten
besetzt wurde. Dieser ehrwürdige Rath, schon srüher angeordnet,
wurde von Solon verbessert und so eingerichtet, daß er gleichsam
den Grundpfeiler der Verfassung ausmachte. Er mußte nicht nur
die Beschlüsse der Volksversammlung prüfen und nach Gutbefinden
bestätigen oder für nichtig erklären, sondern auch die Aufsicht über
die Sitten der Bürger führen und das Betragen der abgegangenen
Archonten untersuchen. Er entschied über Leben und Tod. Zur
Besetzung der übrigen Gerichte wurden alljährlich sechs tausend
Bürger als Geschworene (Heliasten) durch das LooS bestimmt.
Eben so weise waren Solonö Verordnungen in Rücksicht deS
Privatlebens, besonders aber der Erziehung. Kein Bürger durfte
in politischen Parteiungen bei Lebensstrafe neutral bleiben, um bei
einem jeden eine stets rege Theilnahme am Gemeinwohle deS
Staates zu erhalten. Müssiggang war aufs strengste verbot?».
Die ärmern Bürger trieben gewöhnlich Ackerbau, Schifffahrt und
Handwerke; die reichern beschäftigten sich mit Künsten und Wissen¬
schaften und übernahmen dann öffentliche Aemter.
Solon hatte die neue Gestaltung des Staates auf hundert
Zahre für unabänderlich erklärt. Nichts desto weniger bemächtigte
sich Pisistratus, als Haupt und Liebling der Volkspartei, durch
List der Alleinherrschaft in Athen. Er wurde zwar durch die
Alkmäonioen, an deren Spitze Mega kl es stand, zweimal ver¬
trieben; als er aber um 538 v. Chr. dieselbe zum dritten Male
an sich gerissen hatte, behielt er sie bis an sein Ende (528) und
trug sie sogar an seine Söhne über. Die Alleinherrschaft (Tyrannis)
der Pisistratiden war aber keineswegs drückend. Sie ließen die
Solon'sche Verfassung fortdauern und suchten das Volk daran zu
gewöhnen; sie beförderten Gewerbe, Künste und Wissenschaften,
und Pisistratus war cs, der die Homerischen Gesänge durch Dias-
keuasten sammeln und ordnen ließ. Sein Sohn Hipparchus
ahmte das Beispiel des Vaters nach, wurde aber dennoch von
zwei beleidigten Feinden, Harmodiuö und Aristogiton, im
I. 514 v. Ehr. ermordet. Darüber erbittert, fing sein Bruder
Hippias an, mit mehr Strenge zu herrschen, beschleunigte aber
dadurch seinen Sturz. Die verbannten Alkmäoniden besetzten mit