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Auch Britannien wurde von deutschen Völkern, den
Angeln, Sachsen und Jüten, in Besitz genommen.
Das eroberte Land erhielt den Namen Angelland oder
England.
3. Die Hunnen, die seither zwischen der Wolga und
Donau gehaust hatten, erschienen um 450 [unter Attila
oder Etzel in Ungarn und machten von hier aus verhee¬
rende Züge nach Süden und Westen. Der ^Kaiser von
Constantinopel mußte ihnen einen jährlichen Tribut von
2000 Pfund Gold bezahlen. Sie zogen, Alles niederwer¬
fend, an den Rhein, zerstörten Speier, Worms, Mainz,
^traßburg, Trier, Metz und schienen unbesiegbar. Da ver¬
banden tich die Westgothen und viele andere deutsche Völ¬
ker mit den Römern unter Astius und lieferten auf den
katalaunischen Gefilden an der Marne, bei dem heu¬
tigen Chalons (Schalong), die große Völkerschlacht, in der
Attila zum erstenmal geschlagen wurde. Es fielen an
200,000 Menschen.
Der Hunnenfürst, der sich Godegisel, d. i. eine Geißel
Gottes zur Züchtigung der Welt, nannte, zog nach Ungarn
zurück. Aber schon im nächsten Jahre fiel er in Italien
ein, zerstörte Aquileja am adriatischen Golf — worauf
die geflohenen Bewohner Venedig gründeten —, verwü¬
stete auch Verona, Mailand und andere Städte und zog
vor Rom. Hier trat Bischof Leo vermittelnd auf, so daß
sich Attila durch eine Geldzahlung zum Abzüge bestimmen
ließ. Er starb bald nachher in Ungarn — 453.
Die Hunnen zogen später an die Wolga zurück und
verloren sich unter andere Völker. Dafür setzten sich in
Ungarn die Ostgothen und Longobarden fest. Als
diese nach Italien aufbrachen und hier neue Reiche grün¬
deten, hatte die Völkerwanderung — nach 200 Jahren —
ihr Ende erreicht.
4. Den Stürmen der Völkerwanderung mußte das
weströmische Reich zuletzt erliegen. Im Jahre 455 erschien