Das Zeitalter des Penkles um 444 v. Chr. 33
die Vorzüge ihrer Bildung, ihrer Sitte, ihrer freiheitlichen Staats¬
verfassung gegenüber dem asiatischen Despotismus. Dies trug zur
Entfaltung ihres Nationalgefühls, ihrer Kunst und Wissenschaft
ungemein viel bei.
Die Stadt, welche zum erstenmal in den Perserkriegen mit einer Athen seit den
kleinen Schar ein großes Barbarenheer geschlagen, auch nachher fast Perserkriegen,
überall das Beste zur Vertreibung der Perser geleistet und die
Stammesgenossen in Kleinasien befreit hatte, war Athen. Ihr vor
allem kamen auch die Folgen der Perserkriege zu gute. Noch
während derselben war Athen (476) an die Spitze eines Bundes
getreten, dessen Mitglieder — meist Ionier von den Kykladen und
den thracischen wie kleinasiatischen Küsten — Schiffe und Mann¬
schaften oder Geld zur Fortsetzung des Kampfes gegen den National¬
feind lieferten. Dieser „delische Bund" blieb auch nach Beendigung
der Perserkriege bestehen. Etwa zehn Jahre zuvor hatte jeboch Perikles, Perikles um
der Sohn des Siegers von Mykale, die Bundeskasse von dem
Jnselchen Delos, wo sie nicht sicher genng schien, nach Athen bringen
lassen. Seitdem bildete sich die delische oder athenische Bundes¬
genossenschaft zu einem athenischen Insel- und Küstenreich um, dessen
Angehörige auch nach Beendigung der Perserkriege ihre Beiträge
weiter zahlten nnb schon deshalb mehr Unterthanen als Bnndes-
genossen ber Athener geworben waren. Athen hatte bie Herrschaft
im ägüischen Meere gewonnen.
Seit bie Gelber ber Bunbeskasse nicht mehr zu Kriegszwecke»
benötigt würben, verwenbete sie Perikles zur Befestigung uub Ver¬
schönerung Athens. Die erstere war schon von Themistokles begonnen
worben, ber Athen für sich nnb ben Piräus mit Festungsmauern
umgeben hatte, so baß Athen und seine Häfen eigentlich zwei Nachbar-
festnngen geworben waren. Aus biefen beiden hatte schon Kittton
ein einziges Bollwerk schaffen wollen nnb ben Ban bei' „langen Die „laugen
Mauern" begonnen, ben Perikles zu Enbe führte. Nun erst waren Mauern",
der Piräus unb Athen eine Stabt unb bas letztere aus erneut
Binnenplatz eine Seestabt geworben, die nur ein zu Wasser und
Land mächtiger Feind mit Erfolg anzugreifen vermochte. — Aber
diese Stadt, die schon die Herrscherin des griechischen Meeres war,
sollte auch an Schönheit die Königin der griechischen Städte werden.
Zu biesem Zweck schmückte sie Perikles mit Prachtbauten, bie noch
heute als Ruinen ber Stolz Athens sittb. Die Stabt war zu Füßen
eines Tafelfelsens entstauben, ber sich auf allen Seiten steil aus
seiner Umgebung hebt unb daher als ber verteibigungsfähigste Teil
bei' Stabt zur Anlage einer Burg (Akropolis) benützt worben war.
Seitbein jeboch bie ganze Stabt befestigt unb mit bem Piräus zu
einem Bollwerk zusammengeschlossen war, hatte bie Akropolis als