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E. Bevölkerung.
unterstellt. Die Gymnasien befinden sich in Posen (3, von denen das eine
auch Oberrealschulklassen hat), Rogasen, Meseritz, Fraustadt, Rawitsch, Lissa,
Schrimm, Krotoschin, Ostrowo, Bromberg, Rakel, Schneidemühl, Jnowrazlaw,
Wvngrowitz und Gnesen. Das Realgymnasium ist in Bromberg; Pro-
gymnasien sind in Kempen und Tremessen. Auch das Pädagogium Ostran
bei Filehne ist zu letzteren zu zählen.
Taubstumme und Blinde werden in besonderen Anstalten unterrichtet.
Taubstummenanstalten gibt es in Posen, Bromberg und Schneidemühl,
eine Blindenanstalt in Bromberg. Diese Anstalten werden von der Provinz
unterhalten, sind also Provinzialanstalten. Zu den Provinzialbildungsstätten
gehören auch die Provinzialerziehungsanstalten in Schubin und Zerkwitz,
die landwirtschaftlichen Winterschulen in Franstadt und Jnowrazlaw, die
Wiesenbauschule in Bromberg und die Gärtnerlehranstalt in Koschminh
Die genannten landwirtschaftlichen Schulen sind Fachbildungsanstalten.
Sonstige Fachschulen sind die kaufmännischen und gewerblichen Fortbildungs¬
schulen, die Baugewerkschule, die Maschinenbanschule und Hanshaltungs¬
und Gewerbeschule in Posen, die Präparandenanstalten und die Lehrer- und
Lehrerinnenseminare. Zur Zeit hat die Provinz 8 Präparandenanstalten,
und zwar in Lissa, Wollstein, Meseritz, Rogasen, Schneidemühl, Lobsens,
Czarnikan und Schönlanke, 7 Lehrerseminare, in Bromberg, Exin, Frau-
stadt, Schneidemühl, Koschmin, Rawitsch und Paradies, und Lehrerinnen¬
seminare in Posen und Bromberg.
Eine Universität, sowie eine technische Hochschule, Handelsschule u dgl.
hat die Provinz zur Zeit noch nicht.
4. Wirtschaftliche Werchäktnisse.
a. Nahrungsquellen.
Rach der Berufszählung vom Jahre 1895 zeigte die Verteilung der Be-
rufsarten folgendes Bild:
Berufsarten
Posen
Preußen
Deutsches Reich
1. Land- und Forstwirtschaft
2. Industrie, Bauwesen und Bergbau.
3. Handel und Verkehr
4. Wechselnde Lohnarbeit
6. Beamte und Militär
6. Ohne Beruf
59,4»/.,
20,7 „
7.4 „
1,0 „
5,i „
5.5 „
36,1 o/o
38,7 „
11,4 „
2,1 „
5.3 „
6.4 „
35,7 0/0
39,1 „
11,5 „
l,v „
5.5 „
6.5 „
Sa. (
100 o/0
100 o/o
100 0/0
Demnach ernähren sich in Posen :y5 der Bewohner durch die Land- und
Forstwirtschaft, yß durch Gewerbefleiß. An dritter Stelle stehen unter den
Nahrnngsquellen Handel und Verkehr.
1 Die Provinz zahlte 1900 für das Taubstnmmemvesen 210917 Mk., für das
Blindenwesen 45527 Mk., für das Zwangserziehungswesen 49372 Mk. und 9905 Mk.
zur Unterhaltung von Zöglingen in Familien und Privatanstalten, für die niedern land¬
wirtschaftlichen Schulen 26794 Mk. und für das Landarmen- und Korrigendenwesen
350403 Mk. — Für die Jrrenpslege und Idioten wurden 269322 Akk. aufgewandt.
(Jrrenpflegeanstalten zu Kosten, Owinsk und Dziekanka bei Gnesen.)