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1760, unter dem die letzten Stuarts Jakob III. und sein
Sohn Karl Eduard vergebliche Versuche machten, den
englischen Königsthron wieder zu gewinnen.
Georg III. 1760 — 1820 erlebte den Abfall der eng¬
lischen Colonien in Nordamerika.
Unter Georg IV. 1820—1837 wurden verschiedene Re¬
formen vorgenommen (Kornbill, Parlamentsreform). Wichtig
ist die Emancipation der Katholiken 1829 , an welcher der
glaubensmutige Irländer Daniel O'C o n n e l das Haupt¬
verdienst hat.
Seit 1837 regiert die Königin Viktoria, eine Nichte
Georg IV. Sie war vermählt mit dem Prinzen A l b e-rt von
Sachsen-Coburg-Goth a, der 1861 starb. Unter ihrer
Regierung haben sich die Engländer neue Besitzungen in Süd-
Afrika , Australien und Indien erworben. Indien ist als
Kaiserreich erklärt worden, das durch einen Vicekönig
verwaltet wird.
Krankreich.
Die französischen Karolinger hatten sich durch ihre Träg¬
heit des Thrones unwürdig gemacht. Der letzte, Ludwig
der Faule, wurde ganz beherrscht von Hugo Cap et,
Graf von Paris, der sich 987 des Thrones bemächtigte. Da¬
mit beginnt die Regierung der Capetinger, aus deren
Reihen zwei große Könige hervorgingen:
Philipp August 1180—1223 und Ludwig der
Heilige 1226—1270. Beide wußten durch eine kluge Re¬
gierung die Macht ihrer Staaten zu heben.
Ende des dreizehnten Jahrhunderts regierte Philipp IV.
der Schöne 1285 -1314, ein verschlagener, berechnender
Mann, dessen ungerechtes Verfahren gegen den Papst Bom-
facius VIII. (Gefangennehmung in Anagni), sowie die Auf¬
hebung des Templerordens für Frankreich nicht von Segen
war. Er bestimmte Papst Clemens V., seinen Sitz in
Avignon zu nehmen, eine Thatsache, die für die ganze
Christenheit die nachteiligsten Folgen hatte.
Mit dem jüngsten Sohne Philipp IV., Karl IV., er¬
losch 1328 die direkte Linie der Capetinger Sein Neffe Phi¬
lipp VI. 1328—1350 eröffnet die Reihe der Valois,
die 100 Jahre lang mit den englischen Königen um die Krone
Frankreichs Krieg führten. Daß Johann der Gute 1350—