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trieb die Entsagung bis zur Gemeinheit. Seine Anhänger
hießen Cyniker, hergeleitet von Kyon (Hund).
Der berühmteste Redner war D emosthenes, der^ durch
staunenswerten Fleiß alle sich _ ihm entgegenstellende Schwie¬
rigkeiten überwand, und so einer der größten Redner aller
Zeiten wurde.
Elftes Kapitel.
Gründung Moms. Seine Könige.
Aeneas, aus dem trojanischen Fürstenhause, soll nach
Italien geflüchtet sein und dort die Stadt Alba longa ge¬
gründet haben. Einer seiner Nachkommen war Amnlins,
der seinen Bruder Numitor vom Throne gestoßen hatte.
Numitor hatte eine Tochter, Rhea Silvia, welche die
Mutter der beiden Zwillmgsbrüder Romnlus und Remus
war. Der harte Amulius gab den Befehl, die Kinder aus¬
zusetzen; doch der Sage nach nährte sie anfangs eine Wölfin,
später ein braver Hirte. Als sie herangewachsen waren, er¬
fuhren sie ihre Abstammung, stürzten Amnlins und setzten
ihren Großvater wieder auf den Thron. Dieser schenkte ihnen
den Palatinischen Hügel am linken Ufer der Tiber;
dort gründeten sie die Stadt Rom, 753. Sie gerieten in Streit,
wer von beiden der Stadt den Namen geben dürfe. Romn-
lns erschlug seinen Brnder Remus. Nun wurde er Allein¬
herrscher und nannte die Stadt nach seinem Namen Rom.
Alle Unglücklichen fanden in dem jungen Rom eine neue
Heimat. Bet einem Volksfeste raubten sie die Töchter der
Sabiner, weil es dem neuen Staate an Frauen fehlte. Es
entstand deshalb Krieg zwischen den Römern und Sabinern.
Die Frauen vermittelten den Frieden; die Sabiner ließen
sich auf dem capitolinischen Hügel nieder.
Das Volk bestand aus den vornehmen Altrömern, _ den
Patriziern, und dem meist eingewanderten gewöhnlichen
Volke, den Plebejern; sie waren in Tribus eingeteilt. —
Wie Romnlus starb, ist unbekannt; nach seinem Tode wurde
er als Gott verehrt.
Nach ihm regierte der weise Sabiner Nnma Pom-
pilius 714—671, der das Grundeigentum regelte und die
religiösen Gebräuche ordnete (Janushalle — Vestalinnen).
Unter dem folgenden Könige Tullns Hostilius