Full text: Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen

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Schwaben an seinen Sohn Ludolf; über Sachsen setzte er später 
seinen Freund Hermann Billing. Zugleich trug er durch beson¬ 
dere Beamte, Pfalzgrafen, Sorge, daß überall das königliche 
Ansehen gewahrt blieb. 
Die Kraft des Reiches wurde nach außen hin in vielen 
Kämpfen gegen die Wenden (Slaven) erprobt, in denen sich 
Markgraf Gero durch Tapferkeit, leider auch durch Treulosigkeit 
berühmt machte. Die zwischen Elbe und Oder eroberten Gegen¬ 
den suchte man durch Marken und Bistümer zu schützen und der 
Cultur und dem Christentum zu gewinnen und zu erhalten. Auch 
Dänemark fühlte abermals die Ueberlegenheit der deutschen Waffen. 
951 zog Otto über die Alpen der schönen Wittwe Adel¬ 
heid gegen Berengar von Jvrea zu Hilfe. Da er seine Ge¬ 
mahlin Edith, die sanfte Angelsächsin, verloren, so vermählte 
er sich mit Adelheid und glaubte durch sie ein Anrecht auf Ober¬ 
italien zu erhalten. Aber nun empörten sich Ludolf und Kon¬ 
rad, sowie Friedrich von Mainz, da sie sich durch die Italienerin 
zurückgesetzt glaubten (952). Unterworfen erhielten sie Verzeihung, 
doch mit Verlust ihrer Lehen. Ludolf starb später in Italien, 
nachdem er durch tapfere Thaten seine Empörung gesühnt hatte. 
Bald darauf fielen die Ungarn wieder ins Reich, belagerten das 
vom Bischof Udalrich tapfer vertheidigte Augsburg, erlitten 
aber darauf am Laurentiustage 955 eine schwere Niederlage auf 
dem Lechfeld, die dem Franken Konrad das Leben kostete, den 
Feinden aber jeden weiteren Angriff auf Deutschland verleidete. 
962 wurde Otto in Rom zum Kaiser gekrönt, doch hätte 
es dieser Ceremonie nicht bedurft, um sein Ansehen, das in ganz 
Europa gewaltig war, zu erhöhen. In seinen letzten Lebens¬ 
jahren beschäftigte ihn besonders die Gründung des Erzbistums 
Magdeburg, dem alle östlich von der Elbe gelegenen Bistümer 
untergeordnet werden sollten und die Bekehrung der Slaven als 
Hauptaufgabe zufiel. Nachdem er 972 seinen und Adelheids 
Sohn Otto mit der griechischen Prinzessin Theophano ver¬ 
mählt und auf seinem letzten Reichstage seinen Freund Billing 
durch den Tod verloren hatte, starb er selbst zu Memleben 973 
und ward zu Magdeburg begraben. Trotz seiner großen Thaten
	        
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