Full text: Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen

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Franken. Durch den iob Boleslavs begünstigt stellte er die Autorität 
des Reichs über Polen wieder her; um sich die Freundschaft des großen 
Königs Knud von Dänemark und England zu sichern, trat er ihm die 
Mark Schleswig ab und vermählte später seinen Sohn mit der Tochter 
desselben. In Burgund folgte er 1033 dem kinderlosen Könige und 
fügte so das Land von den Alpen bis zum Mittelmeer dem Reiche 
hinzu, ohne sonderlichen Gewinn für Deutschland. Gerade wegen dieser 
Machterweitenng gerieth er in Streit mit feinem Stiefsohn, dem von der 
mittelalterlichen Sage und von Uhland verherrlichten Herzog Ernst 
von Schwaben. Wie er sämmtliche Lehen des Reiches für erblich er¬ 
klärte, gedachte er es auch mit der Königskrone zu thun, doch ohne 
Erfolg. Unter seiner Regierung entwickelte sich die lombardische Städte- 
sreiheit und die Macht der Normannen immer mehr. 
Sein Sohn und Nachfolger Heinrich III. (1039—1056) 
war einer der kräftigsten und ernstesten Kaiser, der der strengeren 
Kirchenzucht, wie sie vom burgundischen Kloster Clügny ans- 
gieng, Anerkennung im ganzen Reiche verschaffte und den Gottes¬ 
frieden, die treuga Dei, d. i. die Bestimmung, daß nur an 
6 Tagen der Woche Fehden ausgefochten werden durften, zur 
Geltung brachte. Auf der Synode zu Sutri (1016) ließ er 
drei streitende Päpste absetzen und gab der Welt einen deutschen 
Papst. Doch konnte er es nicht verhindern, daß die Normannen 
Unteritalien vom päpstlichen Stuhl zu Lehen nahmen und diesen 
dadurch auf Kosten des Reiches erhoben. Auch zeigten sich einige 
Kronvasallen, Gottfried der Bärtige, der Gemahl der toskanischen 
Beatrix, und der sächsische Herzog widerwillig, und selbst der 
Einfluß, welchen der Kaiser über die Ungarn und Slaven er¬ 
rungen hatte, gieng gegen das Ende seiner Regierung wieder 
verloren. Er starb zu früh für sein Haus und das Reich. 
Sein sechsjähriger Sohn Heinrich IV. (1056—1106) 
folgte ihm, zuerst unter der Vormundschaft seiner Mutter Agnes. 
Diese suchte sich die Freundschaft der Großen durch Willfährigkeit 
zu gewinnen, indem sie dem sächsischen Otto von Nordheim 
Baiern, dem Räuber ihrer Tochter Rudolf vonRheinfelden 
Schwaben, dem Zähringer Bert hold Körnchen verlieh. Trotz¬ 
dem konnte die Würde des Reichs nach außen nicht gewahrt 
werden. Im Einverständnis mit den Fürsten bemächtigte sich 
der schlaue Hanno von Köln zu Kaiserswerth des jungen
	        
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