Full text: Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen

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Kampf um die Höhen von Spicheren. 
(6. August.) 
An demselben Tag, an welchem bei Wörth so blutig gestritten 
wurde, gingen die Deutschen gegen die Spicherer Höhen (bei Saar¬ 
brücken) vor, welche die Franzosen besetzt hielten. Diese hatten die 
Abhänge mit Schützengräben durchzogen und eröffneten aus ihnen 
ein entsetzliches Feuer auf die deutschen Truppen, als sie den 
Sturm begannen. Trotz der steilen Höhen und trotz der Übermacht 
der Franzosen, drang nicht nur die Infanterie, sondern auch die 
Reiterei vor, ja, sogar die Artillerie überwand die ungeheuren 
Schwierigkeiten. Es war eine harte, blutige Arbeit, die hier voll¬ 
bracht wurde. Die Deutschen ließen sich von den Höhen, einmal er¬ 
stiegen, nicht mehr hinunterwerfen, und mit Einbruch der Nacht war 
der Sieg errungen, ein Sieg, der einen großen Jubel in Deutschland 
hervorrief; denn die Franzosen befanden sich, jetzt auf der ganzen 
Linie im Rückzug. 
Die Kämpfe bei Metz. 
(14.—18. August.) 
Im französischen Hauptquartier war nach den erlittenen Nieder¬ 
lagen der Rückzug der Armeeu über Verdun beschlossen worden, und 
Napoleon hatte den Oberbefehl an Marschall Bazaine (Bassän) über¬ 
geben. Ehe es Bazaine gelang, seine Armee durch Metz aus das 
linke Ufer der Mosel zu ziehen, erreichte ihn die erste deutsche Armee 
bei Courcelles (Kursell) am 14. August und hinderte deren Über¬ 
gang, so daß Bazaine außer den bereits verlornen Tagen einen 
weitren Tag einbüßte. Die Deutschen hatte das Aufhalten Ba- 
zains 4600 Mann gekostet, allein der Verlust war nicht zu teuer er¬ 
kauft wordeu. 
Unterdessen hatten auch die Truppen der zweiten Armee, unter 
Friedrich Karl, oberhalb Metz die Mosel überschritten und Bazaine, 
der erst am 16. August sich wieder in Bewegung setzte, einen der 
drei Wege verlegt, die aus Metz führen. Um die Dörfer Mars la 
Tour, besonders aber um Vionville, kam es am 16. August zu 
den heftigsten Kämpfen. 38,000 Mann Deutsche kämpften gegen 
150,000 Mann Franzosen, und dennoch behaupteten die Deutschen 
das Schlachtfeld. In dem wichtigsten Augenblick der Entscheidung 
warfen sich das siebente Kürassier- und sechzehnte Ulanenregiment auf 
die vor ihnen stehenden feindlichen Batterien, überritten sie, brausten 
auf die Infanterie, die sie sprengten, und drangen in Mitrailleusen-
	        
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