Full text: Hilfsbuch für den Unterricht in der Deutschen Geschichte

Die Neuzeit von 1517 bis zur Gegenwart. 
Die Neuzeit beginnt mit dem besonders für unser Vaterland folgenschweren 
Auftreten Martiu Luthers (1517). Die bisher einheitliche Kirche spaltete sich in 
mehrere Bekenntnisse (Konfessionen). Der religiöse Gegensatz wirkte auch auf 
das staatliche Gebiet hinüber. 1. Kriege und Bündnisse wurden 
vielfach von der religiösen Stellung der Fürsten und Regierungen abhängig. 
2. Das ohnehin stark erschütterte Kaisertum, welches der alten Kirche treu 
blieb, erhielt einen tödlichen Stoß. Deutschland verlor jetzt vollends sein 
Übergewicht über die andern Mächte und schied im Jahre 1806 ganz aus 
der Reihe der europäischen Staaten aus. 1871 entstand das neue Deutsche Reich. 
Kurz vor der Kirchenspaltung wurde durch die Entdeckung Amerikas 
(1492) und des Seewegs nach Ostindien (1498) der Schauplatz ber Ge¬ 
schichte Über bie ganze Erbe erweitert unb ber Welthanbel aus ganz neue 
Bahnen gelenkt. 
Sechster Zeitraum. 
Vom Legirin der Reformation bis zum Westfälischen Frieden. 
Gänzlicher Zerfall der lleichsordnnng durch die religiösen 
Zwistigkeiten und Kriege. Sieg des Fürstentums über das 
Kaisertum. Niedergang der Städte. 
Wenn auch vielfach gehemmt, so drang doch die Reformation in den 
ersten Jahrzehnten siegreich vor. Dann erfolgte ein starker Rückschlag (Gegen¬ 
reformation), und schließlich kam es zu einem dreißigjährigen Kriege 
(1618—1648), der den Bestand der neuen Lehre sicherte, aber auch die staat- 
liche Zersplitterung Deutschlands besiegelte. — Unterdessen teilten sich die west¬ 
europäischen Völker in die neu entdeckten Länder jenseits des Oceans. 
Älierstcht ÜB er die großen Entdeckungen. 
1. Veranlassung, Ziel und Triebfedern der Entdeckungsfahrten. Im 
Mittelalter kannte man, wie im Altertum, nur bie brei Erbteile Europa 
Asten unb Afrika. Das Mittelländische Meer war das eigentliche 
Weltmeer; die gewaltigen Oceane spielten im Weltverkehr keine Rolle Erst 
die Fahrten der Spanier und Portugiesen im 15. Jahrhundert führten 
Mertens. Hilssbuch d. deutschen Geschichte. II. i q
	        
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