Anhang.
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1777 Aussterben der bayrischen Wittelsbacher im Mannesstamme. Bayern und
die Rheinpfalz unter Karl Theodor von Pfalz-Sulzbach
vereinigt.
1778—1779 Der bayrische Erbsolgekrieg. Friedrich II. von Preußen schützt
Bayern gegen die Einverleibung durch Österreich; doch muß das Jnn-
viertel abgetreten werden (Friede zu Tescheu 1779).
1799—1825 Maximilian IV. Joseph von Psalz-Zweibriicken, „Vater Max",
erhält 1803 für die Abtretung der pfälzischen Lande (der linksrheinischen
an Frankreich, der rechtsrheinischen an Baden, Hessen-Darmstadt u. a.)
die fränkischen Bistümer Würzburg und Bamberg, ferner die Bis¬
tümer Freising, Augsburg, Passau, Eichstädt, zahlreiche Abteien, Reichs¬
städte und Reichsdörfer; dazu 1805 u. a. das preußische (fränkische)
Ansbach, die s ch w ä b i s ch e Reichsstadt Augsburg und die K ö n i g s w ü r d e
(1. Januar 1806 König Maxi.); 1806 Nürnberg, die mediatisierten Be¬
sitzungen der Häuser Hohenlohe, Thuru und Taxis, Fugger u. s. w.; 1810
Baireuth. Bayern war jetzt ein wohlabgerundeter Staat zu beiden Seiten
der Donau. 1815 erhielt Max I. die Rheinpfalz zurück; der bayrische
Staat bekam die Gestalt, welche bis heute fast unverändert geblieben ist.
1866 Teilnahme Bayerns an dem deutschen Kriege. Ludwig II. muß einige
Grenzstriche (stark 500 qkm) an Preußen abtreten.
XI.
Schwankungen unserer tvestgrelye seit dem Vertrage von Verdun.
843 Bertrag von Verdun. Der Rhein wird im allgemeinen die Westgrenze
Deutschlands.
870 Vertrag von Meersen. Die Maas wird im allgemeinen als Grenze zwischen
L atschland und Frankreich festgesetzt. Nach der Schlacht bei Andernach
wi.d die Grenze noch etwas weiter nach Westen gerückt.
1033 Durch den Heimsall des Königreichs Burgund (Arelat) an Deutschland
tvr iü)t die Westgrenze bis über die Rhone und Saone zurück.
1313 Ph'.lipp der Schöne von Frankreich besetzt das deutsche Lyon. Seitdem
dringen die Franzosen allmählich über die untere Rhone vor. 1365 die
letzte Krönung eines deutschen Kaisers (Karl IV.) zum Könige von Arelat.
1552 Durch die Besetzung von Metz, Tonl und Verdun schieben die Franzosen
die Grenze bis über die Mosel nach Osten.
1648 Der Westfälische Friede. Frankreich bringt bis an den Oberrhein vor.
1794 Die Franzosen besetzen bas ganze linke Rheinnser; im Frieben zu Lüne-
ville wirb ber Rhein als Grenze festgesetzt.
1814 Durch ben ersten Pariser Frieben unb noch mehr
1815 burch ben zweiten Pariser Frieben wirb Frankreich vom Mittel- unb
Mertens, Hilssbuch d. deutschen Geschichte. UI. 26