die gehörige Rechnung trägt. Er bringt aber auch den größten Teil
des Tages und der Nacht mit Fressen zu, und viel mehr noch als
er zu sich nimmt, verwüstet er. Eine zahllose Menge junger und
selbst alter Bäume zerbricht und zerstört eine Elefantenherde auf
ihrem Weidegange durch einen Wald. Die Plätze, wo sie gewirt-
schaftet haben, sehen wie Verhaue aus und sind schwer oder gar nicht
zu passieren. Bei Nacht weiden sie in offenen Ebenen oder wenig
bestandenem Gebiet und ziehen sich mit Tagesanbruch wieder in
das Waldesdunkel oder in undurchdringliches Dorndickicht zurück. Mit
Sonnenuntergang aber verläßt der Elefant sein Versteck und sucht
das Wasser auf; hat er seinen Durst gestillt und seinen Körper
mittels des Rüssels reichlich mit Wasser übergössen, so kehrt er an
seinen Standort zurück und schläft um Mitternacht ein paar Stun¬
den, gewöhnlich stehend, und nur, wenn er sich ganz sicher glaubt,
auf der Seite liegend oder an einen Baum oder Ameisenbau gelehnt.
Gleich nach genommener Rast sängt er wieder an seine Freßlust zu
beftiedigen.
Kommt ein Trupp Elefanten zur nächtlichen Tränke, so zieht
sich alles übrige Getier, wenigstens wenn die Tränkstätte von ge¬
ringem Umfang ist, in ehrfurchtvoller Scheu zurück, bis die Riesen¬
tiere ihren Durst gelöscht haben. Sogar noch ehe sie in Sicht sind,
haben die andern erlauscht, was kommen wird, und geben Zeichen
von Unruhe. Die Giraffe wirft ihren langen Hals hin und her,
das Zebra läßt halb unterdrückte Klagelaute hören, das Gnu stiehlt
sich lautlosen Schrittes hinweg, und selbst das streitbare schwarze
Rhinoceros stutzt und lauscht, bis es sich überzeugt hat, worauf es
boshaft schtiarchend das Feld räumt.
6. Ein Angriff des Elefanten auf dem Menschen, ohne daß er
gereizt wird, scheint wenigstens bei der afrikanischen Art niemals vor¬
zukommen; vielmehr hegt er vor diesem eine außerordentliche Furcht.
Es darf nur ein einzelner Mensch, ein Kind sich von der Windseite
nähern, so wittern es die Elefanten aus eine Viertelstunde weit, und
Hunderte ziehen sich zurück, um erst in weiter Ferne wieder Halt
zu machen.
Zur Verfolgung eines angeschossenen Elefanten sind Pferde sehr
gut zu brauchen, weniger jedoch zum Angriff selbst, wobei sie ge¬
wöhnlich in die äußerste Furcht geraten. Merkwürdig aber ist der
Eindruck, den einige kläffende Hunde auf den Elefanten machen. Das
große Tier fühlt sich durch dieselben so belästigt und in Anspruch