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Sauber Holland, Seeland, Friesland und Hennegau zog er an sich.)
Wie seine Landergier die Fürsten empörte, so erneuerte auch der
Papst (Clemens VI.) wegen der gesetzwidrigen Ehescheidung der
Gräfin von Tyrol den Bannfluch. Schon hatten seine Gegner
den Markgrafen Karl von Mähren als König aufgestellt, als
Ludwig von einem plötzlichen Tode hinweggenommen ward (1347).
Ludwig ward auf einer Bärenjagd vom Schlage getroffen. Seine
letzten Worte waren: „Allmächtiger Gott, verzeih mir armen Sünder, oft
hab ich gefehlt, nie aber dich im Herzen geleugnet."
8 17. Kaiser Sigismund (1410—1437). Konzil zu
Konstanz. Johann Huß.
Karl IV. von Böhmen (1347—1378) brachte im Jahr 1356
em Reichsgrundgesetz zustande, die goldene Bulle genannt (von
dem in goldener Kapsel aufgehängten Siegel [bulla]), um die alte
Streitfrage zu entscheiden, welche Fürsten zur Wahl des Königs
berechtigt seien. Demnach waren Kur- oder Wahlfürsten: die Erz¬
bischöfe von Mainz, Trier und Kölu, der König von Böhmen,
der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen-Wittenberg
und der Markgraf von Brandenburg.
Sein Sohn Wenzel (1378—1400) ward wegen seiner Nnthätigkeit
von den Fürsten abgesetzt.
Ruprecht von der Pfalz (1400—1410) gelangte zu keinem An¬
sehen.
Deutschland schien seiner Auflösung entgegen zu gehen, als
der Burggraf zu Nürnberg, Friedrich VI. von Hohenzollern,
die Wahl Sigismunds (1410—1437) durchsetzte. Sigismund war
schön, ritterlich und gebildet, aber unentschlossen und verschwende¬
risch. Gleich bei seiner Wahl hatte er sich verpflichten müssen,
bie Einigkeit in der zerrissenen christlichen Kirche wieber herzustellen.
Drei Päpste machten Anspruch auf bett Stuhl Petri, von denen
jeder der rechtmäßige seilt wollte und die andern in den Bann
that: Gregor XII. in Rimim, Benediet XIII. in Spanien und
Johann XXIII. in Rom. Während dieser Kirchenspaltung
(Schisma) war die Kirche durchaus verderbt. Die Päpste trieben