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dö gie er hin widere, da raanic frouwe sa<;, 
da er und ander degne alles leides vergag. 
54 „So wol mich dirre msere“, sprach Sifrit der degen, 
(E) nda5 iwer höhverten also ist gelegen, 
daz lernen lebet, der iuwer meisten müge sin. 
nu sult ir, maget edele, uns hinnen volgen an den Rin.“ 
Nachdem Brunhild Günther nach Worms gefolgt ist, wird dort die Doppel¬ 
hochzeit gefeiert. Nach dem Vermählnngsfest reist Siegfried mit Kriemhild nach 
Hanse, wo ihm sein Vater die Herrschaft überträgt. Zehn Jahre regiert er 
dort nnd erhält einen Sohn, den er Günther nennt, während Günther und 
Brunhild ihrem Söhnchen den Namen Siegfried beilegen. Auf Brnnhilds Bitte 
lädt Günther Siegfried nnd Kriemhild zu einem Feste nach Worms. Sie er¬ 
scheinen mit Siegmund und großem Gefolge. Während der Festlichkeiten geraten 
Kriemhild und Brunhild über die Vorzüge ihrer Gatten in heftigen Streit, iit 
dessen Verlauf Kriemhild ihrer Gegnerin spottend enthüllt, daß nicht Günther, 
sondern Siegfried sie einst überwunden. Aufs tiefste verletzt sperrt sich Brunhild 
ab. Da gelobt ihr Hagen Raches zögernd gibt Günther seine Einwilligung. 
Auf Hägens Anstiften erscheinen in Worms falsche Boten, die von Liudeger und 
Liudegast Fehde ansagen. Wieder erklärt sich Siegfried bereit, für Günther aus¬ 
zuziehen. Da Hagen von Kriemhild Abschied nimmt um mit ins Feld zu ziehen, 
bittet sie ihn über Siegfried gu wachen. Er gelobt es ihr und bestimmt sie, 
die einzig verwundbare Stelle am Leibe des Helden durch ein kleines Seiden¬ 
kreuz auf Siegfrieds Gewand zu keunzeichnen. Kaum erblickt Hagen das ersehnte 
Zeichen, so stiftet er neue Boten an, die im Namen Liudegers wieder Frieden 
anbieten. Da man nun doch einmal gerüstet ist, wird eine Jagd im Odenwald 
beschlossen. 
3. Wie Siegfried erschlagen ward. 
55 Günther und Hagne, die reken vil halt, 
(8S9) lobeten mit untriuwen ein pirsen in den walt. 
mit ir scharpfen geren sie weiden jagen swin, 
bereu unde wisende: wa§ künde küeners gesin? 
56 Dö gie der degen kiiene, da er Kriemhilde vant. 
(se1) dö was nu üf gesoumet sin edel pirsgewant 
und ouch der gesellen: si weiden über Rin. 
de endorfte Kriemhilde nimmer leider gesin. 
53,3 (16, dann. Inn widere, zurück, da, wo. 54,1 wol mich, wohl mir. dirre 
iniere, ob dieser Neuigkeiten. 2 iwer höhverten, euer hochfahrendes Gebaren, 
gelegen, unterlegen. 55, 1 halt, s. 52, 4. 2 lohen, ansagen, pirsen, Kirschen. 
4 Wisent, Bisonochse, Auerochse. 56, 1 (legen — Sifrit. 2 uf soumen, auf 
Saumtiere laden, von sonm (ody/na), Last eines Saumtieres (sonwoore, Saumroß).
	        
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