Full text: Geschichte des Altertums für Quarta (Teil 1)

Einleitung. 
§ 1. Die Völker des Altertums. Wir Pflegen die Weltgeschichte in 
die Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der Neuzeit 
einzuteilen. Die Geschichte des Altertums spielt sich vornehmlich in den 
Ländern n6, die das mittelländische Meer umgeben. 
Im Orient wohnten die ältesten Kulturvölker, d. H. Völker, 
welche Staaten und einen geordneten Rechtszustand besaßen, welche nicht 
allein den Acker regelmäßig bebauten, sondern auch Gewerbe und Handel 
trieben, welche einige Wissenschaft und Bildung besaßen, welche Gottheiten 
kannten und verehrten. Zu ihnen gehörten die Ägyptev, die Baby¬ 
lonier und Assyrer, die Israeliten und Phönizier; später gründeten 
die Perser ein großes Reich, das ganz Vorderasien umfaßte. 
Eine noch weit höhere Kultur als die Völker des Orients entfalteten 
die Griechen und die Römer. Die Griechen waren das hochbegabte Volk 
der großen Dichter und Denker, Baumeister und Bildhauer, das Volk, 
dessen Kunstwerke nie übertroffen worden sind und aus dessen Wissenschaft 
die Wissenschaft der späteren europäischen Völker erwachsen ist. Die Römer 
waren das Volk der großen Staatsmänner und Feldherren, das, von Er¬ 
oberung zu Eroberung fortschreitend, allmählich alle Völker rings um das 
mittelländische Meer sich unterwarf und zu einem ungeheuren Reich, einem 
Weltreich, zusammenfaßte. Das römische Reich wurde, einige Jahrhunderte 
nachdem Christus geboren war, von den hereinbrechenden Germanen, 
unseren Vorfahren, zerstört. Damit endete die Geschichte des Altertums, 
und es beginnt die Geschichte des Mittelalters. 
Nach ihrer Verwandtschaft fassen wir diese Völker in drei Gruppen 
zusammen: 
1. Zu den nordafrikanischen Völkern gehören die Ägypter. 
2. Zu den Semiten gehören die Babylonier und Assyrer, Araber, 
Israeliten und Phöniker. 
3. Zu den Jndogermanen oder Jndoeuropäern gehören in 
Europa die Griechen und Römer, Kelten, Germanen und Slaven, in 
Asien die Perser und Inder. 
Neubauer und Rösiger, Lehrbuch der Geschichte I. 21. Auflage. 1
	        
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