Der dritte Perserzug. 480 und 479.
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Über 300 Schiffe hatten die Griechen, bedeutend stärker war ber ®^[amt§et
Feind. Ein Trompetenstoß vom griechischen Admiralschiff gab das Zeichen
zum Angriff; dann schlugen die Ruder in die Flut, der Kampfgesang
erscholl, und die Schiffe fuhren gegeneinander. Die Griechen, vor allen
die Athener, kämpften mit der größten Tapferkeit; aber auch die Perser,
deren König von einem Bergvorsprung aus den Gang der Schlacht
beobachtete, hielten sich gut. Es war ein wirres Getümmel, in dem es
darauf ankam, das. Schiff des Gegners mit dem Schiffsschnabel in den
Grund zu bohren, ihm durch eine geschickte Wendung die Ruder abzubrechen
oder es zu entern. Endlich durchbrachen die Athener zuerst die feindliche
Reihe; und nun wichen allmählich allenthalben die Perser zurück und
flüchteten unter starken Verlusten an die Küste. Die Griechen hatten
einen glänzenden Sieg errungen.
Noch war die feindliche Flotte nicht vernichtet. Aber Xerxes änderte ^ffrä£ue|öe§
seinen Plan; er verließ auf dem Landwege Hellas und zog nach Hause.
Die Weiterführung des Krieges übertrug er Mardonios, der in Thessalien
Winterquartiere bezog.
§ 27. Platää und Mhkale. 479. Die Athener konnten für den 479.
Winter in ihre Heimat zurückkehren, um in den verwüsteten Städten
und Dörfern eine dürftige Unterkunft zu suchen. Da machte Mardonios
den Versuch, sie auf seine Seite zu ziehen; er schickte den König Alexander
von Makedonien zu ihnen und schlug ihnen ein Bündnis vor; aber er
erhielt die Antwort, daß, solange die Sonne ihre Bahn wandle, die
Athener mit Xerxes keinen Vertrag schließen würden. So verwüstete er
denn, als er im Frühling 479 von neuem in Mittelgriechenland einfiel,
Attika zum zweiten Male, unb wiederum flüchteten die Athener nach Salamis.
Jetzt erst nahte ein starkes griechisches Heer heran, befehligt von
dem Spartaner Pausauias, der für des Leonidas unmündigen Sohn
die Regierung führte. Mardonios nahm Aufstellung in der Ebene Böotiens,
wo seine Reiterei freien Spielraum für ihre Bewegungen hatte. Die
Griechen standen einige Tage an den Abhängen des Kithäron den Feinden
gegenüber; dann kam es bei der Stadt Platää zur Schlacht. Die Wa«.
Spartaner standen im Kampfe den Perfern, die von Aristides geführten
Athener den auf feindlicher Seite fechtenden Griechen, den Thebanern
und Theffalcrn, gegenüber. Der Tod des Mardonios, der, auf weißem
Rosse reitend, die Spartaner angegriffen hatte, entschied die Schlacht.
Das mit Palisaden und hölzernen Türmen befestigte feindliche Lager
wurde erstürmt und ungeheure Beute gemacht. Die Griechen errichteten