Full text: Geschichte des Altertums für Quarta (Teil 1)

Die dreißig Tyrannen in Athen. 
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Führung der Flotte übernahm, wandte sich der Erfolg wieder den 
Athenern zu; unter ungeheurem Jubel wurde er in der Heimat empfangen. 
Aber das Mißtrauen schlief nicht; als einer seiner Unterfeldherren eine 
Niederlage erlitt, wurde er gestürzt. Sein Sturz war verhängnisvoll; 
denn gerade jetzt erschien in Kleinasien der persische Prinz Kyros, der 
Bruder des Großkönigs Artaxerxes, mit dem Auftrag, Sparta kräftig zu 
unterstützen. Dies entsandte einen klugen und rücksichtslos tatkräftigen 
Vertreter, Lysander, der mit den Perfern das Bündnis befestigte. Noch Lysander. 
einmal errangen die Athener einen glänzenden Sieg, aber im ^zahre 
daraus, 405, vernichtete Lysander bei den Ziegenflüssen (Aigos pöta- M'dm 
moi) die letzte Flotte, die das erschöpfte Athen hatte anbringen können. 
Die Stadt wurde 404 belagert. Die ausbrechende Hungersnot nötigte sie, 404- 
sich zu ergeben. Unter Flötenschall wurden die uneinnehmbaren langen 
Mauern geschleift, die Schiffe ausgeliefert, die Demokratie beseitigt uud 
dafür eine oligarchische Regierung, d.h. eine Regierung weniger Männer 
aus der Klasse der Begüterten, eingerichtet. , 
Sparta war wieder die Bormacht in Hellas. Es hatte sie freilich 
gewonnen mit Hilfe der Barbaren, der Perser, deren Ansturm vor einigen toe0e§' 
Jahrzehnten von Griechenland gemeinsam zurückgewiesen war. Es nutzte 
seine Macht in gewalttätiger Weise aus; bald lastete Spartas Herrschaft 
weit drückender auf Hellas, als je die Macht Athens. So kam es, daß 
sich bald Widerstand regte; und es ist den Spartanern nicht gelungen, 
ihre Herrenstellung auf die Dauer zu behaupten, hatten sie doch durch den 
Krieg so viel Leute verloren, daß ihre Stadt als die menschenärmste galt. 
III. Jtfe Zeit des Verfalls von Kellas. 404—338. 
1. Die Zeit der Vorherrschaft Spartas. 
Tie dreißig Tyrannen in Athen. 
§ 39. Die dreißig Männer, die sogenannten dreißig Tyrannen. Sch?eckens- 
denen die Spartaner die Herrschaft in Athen übergeben hatten, führten Herrschaft, 
ein äußerst gewalttätiges Regiment. Viele Anhänger der demokratischen 
Partei wurden hingerichtet, andere mußten in die Verbannung gehen. 
Ja bie Gewalthaber gingen so weit, wohlhabende Männer nur deshalb 
hinrichten zu lassen, um ihre Güter einzuziehen und sich zu bereichen?. 
Da machten die athenischen Verbannten, welche in Theben eine 
Zuflucht gefunden hatten, von dort aus unter Führung des Thrafybülos ThEbui. 
einen Einfall in Attika. Die dreißig wurden gestürzt; es wurde wieder
	        
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