Der Zug der Zehntausend; Agesilaos von Sparta.
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Nun stand das Häuflein Griechen mitten im Feindeslands, umlauert
von einem (Segvtei’, der [te erst mit Gemalt, dann mit verrat §tt vet-
Nichten suchte. Der tückische Satrap Tissaphernes lockte ihre Führer zu
einer Unterredung und ließ sie töten. Da war es ein Athener, Xeno- Xe.wphon.
Phon, der den Kriegern den Rat gab, unverzagt zu seiu und den Marsch
in die Heimat dennoch anzutreten. Sie wählten nun Führer, mit denen
sie sich durch die Gebirgstäler der wilden Kurden und die Schneestürme
der armenischen Hochebene bis zum Schwarzen Meere retteten, das sie mit
dem Freudenrufe „das Meer, das Meer!" begrüßten. Von da gelangten
sie bald in griechische Kolonien. Xenophon war, wenn auch nicht der
Oberbefehlshaber, doch der eigentliche Leiter dieses berühmten Rückzuges
der Zehntausend, den er nachher in seiner Anabasis beschrieben hat.
§ 4L Agesilaos von Sparta und der korinthische Krieg. Damals
wurde Agesiläos zum König von Sparta erhoben. Tissaphernes, °fielL
der jetzt wieder zum Statthalter von Sardes gemacht worden war, ver¬
suchte die griechischen Kolonien sich zu unterwerfen. Agesilaos wollte
Kleinasien aus den Händen der Perser befreien und errang durch ge¬
schickte Kriegführung bedeutende Erfolge, aber das persische Gold erweckte
ihm Feinde in Hellas.
Denn indessen hatte der Unwille, welcher an vielen Orten von Hellas
über die Willkür der Spartauer herrschte, zu eiuer Erhebung gegen sie
geführt. Städte, die früher einander feindlich gegenübergestanden hatten,
Athen, Theben, Korinth und Argos, verbanden sich; und es entstand
ein Krieg, welcher der korinthische Krieg genannt wird. Zwar kehrte
Agesilaos nunmehr aus Asien zurück. Aber gleichzeitig trug eine neu- Der
erbaute persische Flotte, welche dem Athener Konon unterstellt war, bei
Knidos einen glänzenden Sieg über die spartanische Flotte davon, man
unterstützte Athen, damit es den Spartanern das Gegengewicht halte. Die
langen Mauern Athens wurden mit Hilfe persischen Geldes wieder¬
hergestellt. Nachher zog sich der Krieg jahrelaug hin. Man kämpfte
damals besonders in der Umgebung von Korinth, und daher hat der
Krieg seinen Namen.
Erst im Jahre 387 kam der Friede zustande. Er heißt der Friede DerFr'ede
des Antalkidas und führt diesen Namen von dem spartanischen Ge-2M“gl7bcx§
sandten, der nach Susa geschickt wurde und dort mit dem Perserkönig
die Friedensbestimmungen verabredete. Denn durch die Zwietracht der
Griechen war es so weit gekommen, daß der Perserkönig in Hellas jetzt
das entscheidende Wort sprach. Die Städte der kleinasiatischen Küste