fullscreen: Das Altertum (Teil 1)

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IV. Periode. 
durch Aristägoras, den Tyrannen von Milet, und seinen 
Oheim H i s t i ä o s zum Abfall verleiten (500—494) und erlangten 
zwar nicht bei den Spartanern, deren König Kleömenes I. der 
Bestechung sich nicht zugänglich erwies, wohl aber bei Eretria 
auf Euböa und bei Athen Hilfe, welches den König schon vorher 
durch die Abweisung seines Gebotes gereizt hatte, nach welchem es 
sich dazu verstehen sollte, den Hippias wieder als Herrn anzuneh¬ 
men. Aber trotz dieser Hilfe von 5, bzw. 20 Schiffen, trotz der 
Einnahme von Sardes und der Verbreitung des Aufstandes über 
Karien und sogar über die Insel Kypros wurden die Ionier am 
Ende, teilweise durch ihre eigene Zuchtlosigkeit, 494 in der See¬ 
schlacht bei Lade, einem Inselchen vor Milet, besiegt, diese 
herrliche Stadt verwüstet und das ganze Land wieder unter¬ 
worfen ; die Rädelsführer beim Aufstande nahmen schon vorher 
ein trauriges aber verdientes Ende. 
b. Die Einmischung der europäischen Hellenen in einen 
Aufstand innerhalb Persiens enthielt eine so dreiste Heraus¬ 
forderung, dafs Dareios I. sich täglich dreimal von einem Diener 
vor Tisch das Wort zurufen liefs: Herr, gedenke der Athener Ir 
und dafs er es nunmehr unternahm, auch das westliche Littoräle 
des ägäischen Meeres zu erobern, dessen Ostrand Persien schon 
50, dessen Nordrand Dareios schon 20 Jahre beherrschte. Der erste 
Rachezug, den er 492 durch seinen Schwiegersohn Mardönios 
unternehmen liefs, scheiterte freilich zum Teil, indem die Flotte am 
Äthosvorgebirge Schiffbruch litt, und Mardonios mufste sich genügen 
lassen, Makedonien zu unterwerfen und die Grenze des Reichs bis 
an den Nordabhang des Olympos vorzuschieben. Um so nachdrück¬ 
licher waren die Rüstungen zum zweiten Zug, 490; mit 600 Drei¬ 
ruderern, 100 000 Mann zu Fufs und 10 000 Reitern sollten die 
von Hippias begleiteten Feldherren Dätis und Artaphernes 
den Stier bei den Hörnern fassen und Eretria und Athen direkt 
angreifen. Nach siebentägiger Berennung fiel erstere Stadt durch 
Verrat; darauf setzten die Feldherren nach der gegenüberliegen¬ 
den Ostküste von Attika über, wohin ihnen auf Grund eines 
Volksbeschlusses die athenische Bürgerwehr entgegenging: mit 
den 1000 Mann der treuen böotischen Gemeinde Platää, welche 
etwa 508 mit Athen in einen Bund getreten war, zählten sie 
10 000 freigeborene Schwerbewaffnete, von welchen jeder einen 
bewaffneten Sklaven als Schildknappen bei sich hatte. Im athe¬ 
nischen Heere war als einer der zehn Feldherren (Strategen)
	        
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