Object: Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen (Theil 4)

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lqssung des Sohnes; und so ärntete dieser durch eine 
glückliche Rückkehr in's Vaterland, in Gesellschaft seines 
Vaters und der übrigen Mitglieder seiner Familie, den 
Lohn seiner edlen Tbat 
Aufrichtige Liebe der Kinder zu den Eltern scheut 
kein Opfer, selbst nicht den Tod! 
68. Der persische Knabe und die Räuber. 
Als ich noch ein Knabe war, so erzählte der persische 
Dichter Abdul Kaadir aus Ghilan, hatte ich einen Traum, 
der mich bewog, meine Mutter zu bitten, mir eine Reise 
nach Bagdad zu erlauben, wo ich mein Leben Gott wid¬ 
men wollte. Nachdem ich ihr erzählt hatte, was ich in 
jenem Traume gesehen, weinte sie, zog achtzig Dinare 
hervor und sagte, nur die Hälfte dieses Geldes wäre mein 
ganzes Erbtheil, da ich noch einen Bruder hätte. Ich 
mußte ihr, als sie es mir gab, mit einem Eide versprechen, 
niemals eine Lüge zu sagen. Dann umarmte sie mich und 
sagte: „Gehe hin, mein Sohn, ich übergebe dich Gottes 
Schutze. Wir werden uns nicht wiedersehen, als am 
Tage des Gerichts." 
Ich ging muthig voran und kam in die Nähe von 
Hamadan, wo unser Zug von sechszig Räubern geplündert 
wurde. Einer derselben fragte mich, was ich bei mir hätte. 
„Vierzig Dinare," sagte ich, „sind in meine Kleider genäht." 
Der Räuber lachte und meinte ohne Zweifel, ich wollte 
Scherz mit ihm treiben. „Was haft du bei dir?" fragte 
ein zweiter. Ich gab ihm dieselbe Antwort. Als sie die 
Beute theilten, rief man mich auf eine Anhöhe, wo der 
Anführer stand. „Was ist dein Eigenthum, junger Mensch?" 
hub er an. „Es haben schon zwei deiner Leute von mir 
gehört," sagte ich, „daß vierzig Dinare in meine Kleider 
genäht sind." Er lnß meine Kleider auftrennen und fand 
mein Geld. „Aber wie kamst du dazu," fragte er befrem¬ 
det, „so offenherzig anzugeben, was du so leicht hättest 
verborgen halten können?" „Weil ich meiner Mutter Wort 
halten will," gab ich zur Antwort; „ich habe ihr verspro¬ 
chen^ nie eine Lüge zu sagen " - „Kind," sprach darauf 
der Räuber, „du fühlst schon in deinem Alter die Pflicht 
gegen deine Mutter, und ich fühle in meinen Jahren noch 
nicht, welche Pflicht ich gegen meinen Gott habe! Gib mir
	        
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